Jugend sagt Nein zu Gewalt an Frauen
Bei dem Peer-Projekt STAR*K entwickeln Jugendliche Ideen um an Schulen auf das Thema Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. Gerade in Zeiten der Pandemie erweist sich das Projekt als besonders wichtig.
WIENER NEUSTADT. Das Sensibilisierungsprojekts STAR*K gegen Gewalt an Frauen kann auf ein erfolgreiches zweites Jahr zurückschauen. Dabei stand eine Gruppe von zehn Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Corona-Jahr 2020 gleich vor mehreren Herausforderungen bei der Umsetzung ihrer Projektideen, mit denen sie im Kampf gegen Gewalt und genderbasierter Diskriminierung einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag leisten wollen.
Gleichberechtigung ein großes Anliegen
Die Ausbildung der STAR*K-Peers gestaltete sich heuer aufgrund der Covid-19-bedingten Restriktionen alles andere als einfach. Junge Menschen mit diversen kulturellen Hintergründen kamen in den Sommermonaten regelmäßig in Wiener Neustadt, aber auch online zusammen, um über verschiedene Aspekte der genderbasierten Gewalt zu diskutieren und sich unter anderem mit Experten von Frauenhäusern, Männerberatungsstellen sowie von der Polizei auszutauschen.
Abschließend wurden die Teilnehmer an einem intensiven Projektwochenende Anfang September mit dem nötigen Know-How ausgestattet und dabei unterstützt, ihre eigenen Projektideen zu entwerfen, die sie in ihrer Rolle als Multiplikatoren zur Bewusstseinsbildung einsetzen möchten. Dabei fehlte es den Peers kaum an Diversität bezüglich der ausgewählten Medien und Formate. Mit „Mona Lisa unserer Zeit“ schuf ein Teilnehmer eine künstlerisch gewandte Version des berühmten Da Vinci – Gemäldes, welche die genderbasierten Missstände im 21. Jahrhundert bitter vor Augen führt. Eine andere Teilnehmerin wiederum möchte auf das Thema Cybergewalt gegen Frauen aufmerksam machen, indem sie auf Freecards sowohl grafisch als auch textlich auf die Gefahren der uneingeschränkten Online-Kommunikation hinweist. Andere Teilnehmer wiederum haben sich zu Gruppen zusammengefunden, um ihre Message in zwei Kurzfilme zu verpacken.
Trotz Social Distancing und mehrerer verhängter Ausgangsperren konnten die jungen Peers ihre Projekte, die sie ganz im Sinne der Sensibilisierung für Gewalt gegen Frauen an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen einsetzen, im Dezember mit Erfolg beenden.
Gewalt gegen Frauen auch weiterhin ein akutes Problem
Wie sehr genderbasierte Gewalt ein soziales und politisches Problem darstellt, lässt sich anhand von Studien belegen. In Österreich ist jede fünfte Frau ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt und jede dritte wurde mindestens einmal direkt oder über das Internet sexuell belästigt. Europaweit verzeichneten im Jahr 2020 Anlaufstellen für Frauen schon kurz nach dem ersten Lockdown Rekordzahlen an gewaltigen Übergriffen gegen Frauen und Kinder. Das Peer-Projekt STAR*K setzt Maßnahmen seit 2019 in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland um und wird 2021 seine Arbeit fortsetzen, um diesem Trend entgegenzuwirken.
STAR*K Pilotprojekt zur Sensibilisierung gegen Gewalt an Frauen“ ist ein Projekt der Caritas Wien (Missing Link) in Kooperation mit der Caritas Burgenland. Es wird vom Bundeskanzleramt sowie dem Land Niederösterreich gefördert.
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