Macht Tempo 140 Sinn?
Wiener Neustadt. Wer hält sich ans Tempolimit von 130 km/h? Die Bezirksblätter machten auf der A2 den Test.
Eine Fahrt auf der Südautobahn von Neunkirchen bis Mödling an einem relativ ruhigen Donnerstagnachmittag beweist es: Tempo 130 fahren nur die Langweiler, insgesamt 48 Mal wurden die Testpiloten der Bezirksblätter, die hart am Limit genau 130 km/h fuhren, überholt. Selbst konnten sie nur Lastwagen und Ortsunkundige hinter sich lassen.
Das Thema 140 km/h auf Autobahnen steht im Regierungsprogramm, Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) gab vergangene Woche grünes Licht dazu. Zumindest soll eine Erhöhung des Tempolimits geprüft werden. Neustadts Grüne-Chefin Tanja Windbüchler-Souschill schlägt Alarm: "Tempo 140 ist eine Gefahr für die Einhaltung der Klimaziele von Österreich. Eine aktuelle Studie der TU Wien ergibt, dass die Schadstoffemissionen bei Tempo 140 gegenüber 130 bereits um 20 Prozent steigen. So eine Geschwindigkeitserhöhung ist definitiv der falsche Weg und würde auch den notwendigen Maßnahmen zur Senkung der Zahl der Verkehrstoten der vergangenen Jahre widersprechen."
Tödliche 10 km/h
Neustadts Feuerwehrkommandant Pepi Bugnar hat bereits genug Verkehrstote aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit am Knoten Wiener Neustadt von den Leitplanken der A2 kratzen oder aus dem Auto schneiden müssen. Seine Rechnung: "Zehn km/h mehr bedeuten längere Reaktionszeiten, längere Bremswege und der Anhalteweg ist um rund 50 Meter länger!" Bei 140 km/h wären das rund 250 Meter, bis der Wagen stehen würde. Bugnar: "Ob das so vernünftig wäre?"
Für Wiener Neustädt wäre es, so Bugnar, schwer vorstellbar, aber: "Andere Strecken müsste man prüfen."
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