Wiener Neustädter Psychologin im Gespräch
Nina Hagen: Angstlos durch die Coronakrise

Nina Hagen, MSc.
Klinische- und Gesundheitspsychologin
Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision
Reitpädagogin und Reittherapeutin | Foto: Hagen
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  • Nina Hagen, MSc.
    Klinische- und Gesundheitspsychologin
    Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision
    Reitpädagogin und Reittherapeutin
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WIENER NEUSTADT. In diesen schweren Zeiten, treten individuelle Probleme zutage, auf die die meisten Menschen nicht vorbereitet sind.
Die Bezirksblätter sprachen mit Nina Hagen, MSc., Klinische- und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision, Reitpädagogin und Reittherapeutin.

Welche Probleme treten jetzt besonders durch Covid-19 auf? Bzw. was sind die Nachwehen….
Nina Hagen: 
Individuell betrachtet können sehr unterschiedliche Probleme auftreten. Einsamkeit, Aggressionen, Stress, Sorgen, Gefühle der Ohnmacht und Ängste sind hier nur ein paar Stichwörter. Nicht zu vergessen sind die Existenzängste und Zukunftsängste, die möglicherweise aufgrund von Arbeitslosigkeit oder anderen Schicksalsschlägen auftreten können. Auch das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes ist für viele eine psychische oder gar physische Herausforderung. Oftmals werden die alltäglichen Probleme allerdings sehr unterschätzt. Durch Home-Office und das Zuhausesein der Kinder werden gewohnte zeitliche Abläufe auseinander gerissen, Strukturen brechen auseinander und der Alltag kann somit ganz schön kompliziert werden. Dies kann natürlich wieder zu Stress, Hektik, gar Aggression führen und schürt somit wieder die nächsten Probleme ...

Welche Behandlungsmöglichkeiten / Lösungen gibt es – auch in Hinsicht auf die Angebote von Psychologen/Psychotherapeuten?

Selbst ist es sehr wichtig, darauf zu achten, sich so gut als möglich Strukturen und routinemäßige Abläufe in den Alltag einzuplanen, wie zum Beispiel feste Arbeitszeiten und einen eigenen Arbeitsbereich zu gestalten – mit Kindern ist dies natürlich schwieriger. Aber auch für Kinder sind in dieser besonderen Zeit feste Rahmenbedingungen unglaublich wichtig. Hier können etwa fixe Zeiten für Hausaufgaben geplant werden. Auch sollte man versuchen, dieser Zeit etwas Positives abzugewinnen und wertvolle Familienzeit zu verbringen, die ja sonst öfters mal zu kurz kommt. Eine Idee ist es auch, den Informationsfluss zum Thema Corona durch eventuelle

Nachrichtensendungen aktiv begrenzen, damit man nicht andauernd mit dieser Thematik und den Ängsten konfrontiert werden muss.

Auch ist es natürlich eine Möglichkeit, sich Unterstützung von außen zu suchen. Dies ist etwa durch PsychologInnen oder PsychotherapeutInnen möglich. Gerade zu dieser Zeit gibt es auch sehr viele Möglichkeiten, die telefonisch oder online angeboten werden. Je nach Problem, kann gemeinsam mit dem PsychologIn oder PsychotherapeutIn erarbeitet werden, welche Unterstützungsmöglichkeit die geeignetste ist. Ein paar Angebote wären hier etwa Entspannungstrainings, Beratungen zur Führung des Alltags, Behandlungen bei tiefgreifenden Problemen und Ängsten und vieles mehr.
 
Kann man sich einen Psychologen überhaupt leisten? – die Leute sind jetzt ein vielfaches ärmer (Kündigungen, Kurzarbeit,…)
Das ist natürlich eine verständliche Frage und ich kann mir vorstellen, dass diese Sorge abschreckt, sich Unterstützung zu holen. Viele PsychologInnen und auch PsychotherapeutInnen bieten allerdings auch Sozialtarife an. Einige handhaben es in Zeiten wie diesen auch so, mit jedem KlientIn im Voraus die individuellen Möglichkeiten zu klären und so einen gemeinsamen Preis zu vereinbaren.
Für Akutfälle gibt es natürlich auch einige kostenlose Telefon-Hotlines von verschiedensten Anbietern. Diese sind für akute Krisen zu empfehlen, für längerfristige beziehungsweise individuellere Beratung, Behandlung oder Trainings allerdings nicht, da aufgrund der Kapazitäten höchstwahrscheinlich bei jedem Anruf ein anderes Gegenüber berät.

Nina Hagen gibt Tipps. | Foto: Hagen
  • Nina Hagen gibt Tipps.
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Welche Leistungen werden momentan bei Ihnen in der Praxis am Häufigsten in Anspruch genommen?
Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, da mein Angebotssprektrum sehr breit gefächert ist. Partnerschaftskonflikte sind genau so ein Thema wie leichte Symptome einer Angststörung bis hin zu Erkrankungen wie etwa Schizophrenie. Ja – vielleicht ist nun vermehrt das Augenmerk ein wenig auf meine Kleingruppen oder Einzeltrainings zu den Thematiken Stress und Entspannung geflossen. Dies ist – bezugnehmend auf Ihre vorherige Frage – auch keine allzu kostspielige Möglichkeit und für die derzeitige Situation sehr beliebt.

Wie sehen Sie die Zukunft? Wird es mehr Bedarf an Psychologischen/Psychotherapeutischen Behandlungen geben?
Ja, in jedem Fall. Wir leben in einer sonst sehr schnelllebigen Zeit, das bedeutet automatisch mehr Druck und mehr Stress. Covid 19 hat hier noch seinen Teil dazu beigetragen und schürt nicht nur weitere Ängste sondern auch andere Probleme.
Auch psychologische Behandlungen, Beratungen sowie Psychotherapie waren lange Zeit ein Tabu-Thema. Dies entwickelt sich mittlerweile aber schon zum Positiven. Ich sehr hier ein großes Potential seitens der Regierung, den Menschen ausreichend psychische Unterstützung zukommen lassen zu können, Krankenkasse-Plätze zu schaffen, bei den Kosten zu unterstützen und vieles mehr.

Nina Hagen, MSc.
Klinische- und Gesundheitspsychologin
Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision
Reitpädagogin und Reittherapeutin
Badenerstraße 44; A-2700 Wiener Neustadt
Tel.: 0664/3502532; E-Mail: office@praxis-hagen.at

Nina Hagen, MSc.
Klinische- und Gesundheitspsychologin
Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision
Reitpädagogin und Reittherapeutin | Foto: Hagen
Nina Hagen gibt Tipps. | Foto: Hagen

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