Landesklinikum Wiener Neustadt lässt aufhorchen
Personalschutz auf Knopfdruck

An der Spitze Projektleiter Mag. Marc Hochstätter, flankiert von Gerald Hösch (IKT- Abteilung), Leiter Betriebsfeuerwehr Robert Fuchs (ganz hinten) und Mitarbeiterinnen der DISTY-Pilotabteilungen. | Foto: Landesklinikum Wiener Neustadt
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  • An der Spitze Projektleiter Mag. Marc Hochstätter, flankiert von Gerald Hösch (IKT- Abteilung), Leiter Betriebsfeuerwehr Robert Fuchs (ganz hinten) und Mitarbeiterinnen der DISTY-Pilotabteilungen.
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WIENER NEUSTADT (Red.). Ein effizientes, handliches und einfach zu bedienendes Hilferufsystem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das war der Auftrag. DISTY ist das Ergebnis und bereits im Test.

Alleine in niederösterreichischen Kliniken werden mehrere tausend Übergriffe jährlich gezählt. Die Angriffe gegen medizinisches und pflegerisches Personal reichen von wüsten Beschimpfungen bis hin zu körperlichen Attacken. Bereits seit dem Jahr 2018 setzt die NÖ Landesgesundheitsagentur (ehem. NÖ Landeskliniken-Holding) unter anderem auf Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus besonders gefährdeten Bereichen. In diesen wird trainiert, schon im Vorfeld eine mögliche Eskalation durch Gefahrenerkennung und präventive, verbale Deeskalation zu verhindern.

„Im Landesklinikum Wiener Neustadt sind wir nun einen Schritt weitergegangen und haben bereits vor Weihnachten das Pilotprojekt DISTY gestartet“, erzählt Projektleiter Mag. Marc Hochstätter. „DISTY sieht aus wie eine Armbanduhr und löst per Knopfdruck einen automatisierten Rundruf aus, bei dem einerseits Kolleginnen und Kollegen als Ersthelfer als auch die Betriebsfeuerwehr zu einem Übergriff gerufen werden“, erklärt Hochstätter weiter.
Ärztliches und pflegerisches Personal, das mit physisch und/oder psychisch gewalttätig agierenden Personen konfrontiert wird, erhält so im Notfall rasche Unterstützung. Das System setzt einen stillen Notruf ab. Auf dem Display erscheint ein definierter Ort in einem betroffenen Bereich, zusätzlich erhalten die Ersthelfer und Unterstützer eine Audiotextansage, wo genau der Notfall stattfindet.

„Bedenkt man, dass bereits mehr als 30 Prozent der Übergriffe körperliche Attacken wie beispielsweise spucken oder beißen sind wird klar, dass Deeskalationsschulungen alleine nicht mehr reichen!“, sagt die Kollegiale Führung des Landesklinikums Wiener Neustadt. „Die bedrohte Mitarbeiterin, der bedrohte Mitarbeiter braucht die Sicherheit, rasch Hilfe in Form von Kolleginnen und Kollegen zu erhalten und das schaffen wir durch unser neues Hilferufsystem DISTY.“
Zurzeit wird DISTY in fünf Pilotbereichen des Klinikums getestet.

An der Spitze Projektleiter Mag. Marc Hochstätter, flankiert von Gerald Hösch (IKT- Abteilung), Leiter Betriebsfeuerwehr Robert Fuchs (ganz hinten) und Mitarbeiterinnen der DISTY-Pilotabteilungen. | Foto: Landesklinikum Wiener Neustadt
Das DISTY Hilferufsystem. | Foto: Landesklinikum Wiener Neustadt

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