Gedenken an einen würdevollen Wiener Neustädter
Professor Karl Flanner wäre ein Hunderter

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WIENER NEUSTADT (Bericht von Karl Kreska). Am 22. Oktober wäre Professor Karl Flanner 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Grund trafen sich im Urnenhain der Stadt, ca. 20 Freunde des Freiheitskämpfers, Arbeiterführers und Heimatforschers zu einem Gedenken, unter ihnen auch Vizebürgermeister Dr. Rainer Spenger, Klubobmann Christian Hoffmann, Mag. Michael Wilczek, Betreuer des Renner-Museums, und dessen Wissenschaftlicher Leiter Dr. Michael Rosecker, Helmut Puritscher, Mag. Sabine Schmitner und Karl Watz. Aus den Texten von Karl Flanner lasen Christian Hoffmann und Michael Rosecker und Constantin Luger steuerte den musikalischen Teil bei.
Obwohl in Corona-Zeiten eine große Veranstaltung nicht möglich war, war es ein stimmungsvolles Gedenken, das auch die Tochter Flanners, Traude Dörfler und seine Enkel beeindruckte.

Flanner – Politik und Soziales waren sein Leben

Aufgewachsen ist Flanner im Arbeiterviertel „Am Flugfeld“, das von 1918 -1922 errichtet wurde. Schon früh war er aktives Mitglied in der illegalen Arbeiter-Jugendbewegung der Stadt, lernte Elektroschweißer, betätigte sich im Widerstand und landete später in den Konzentrationlagern Dachau und Buchenwald. Nach seiner Rückkehr zog er 1946 für die KPÖ in den Gemeinderat ein, wo er 20 Jahre tätig war. Weiters beschäftigte er sich sehr mit der neueren Geschichte seiner Heimat und verfasste über 2000 sozialhistorische und volkskundliche Themen, vorwiegend für die Wiener Neustädter Nachrichten. Daneben schrieb er zahlreiche Bücher und Broschüren. Er beschäftigte sich fast ausschließlich mit der alten Industriestadt, seiner Geburtsstadt, von der er eine präzise Beschreibung gab, forschte über sie und deren Umgebung, Die Geschichte des öffentlichen Wohnbaus, die Betriebe, das soziale Leben und die Weiterentwicklung der Stadt waren bis zu seinem Tode Lebensinhalt.

1982 gründete Karl Flanner das „Industrieviertelmuseum“, dessen langjähriger Leiter er auch war. Ferner war er Kuratoriumsmitglied des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW). Neben der Erwachsenenbildung waren es vor allem Zeitzeugenberichte in Schulen (über 500), an denen es ihm sehr gelegen war.

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Seine Frau Hermine, die seit Jugendtagen stets an seiner Seite war, unterstützte den unermüdlichen politischen Menschen, der für seine Leistungen eine Reihe von Auszeichnungen erhielt:
1974: Verleihung des Förderungspreises aus dem Theodor-Körner-Fonds.
1978: Verleihung des Ehrenzeichens für Verdienste um die Befreiung Österreichs durch den Bundespräsidenten.
1982: Verleihung des Berufstitels „Professor“ durch den Bundespräsidenten.
1986: Verleihung des Viktor Adler-Staatspreises f. Geschichte d. Arbeiterbewegung.
2000: Verleihung des Anton Benya-Preises.
2001: Ehrenmedaille der Arbeiterkammer in Gold.
2006: Ehrenring der Stadt Wiener Neustadt.
2008: Kulturpreis der Stadt Wiener Neustadt für sein Lebenswerk.
2009: Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich.
Professor Karl Flanner wäre ein HunderterAm 22. Oktober wäre Professor Karl Flanner 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Grund trafen sich im Urnenhain der Stadt, ca. 20 Freunde des Freiheitskämpfers, Arbeiterführers und Heimatforschers zu einem Gedenken, unter ihnen auch Vizebürgermeister Dr. Rainer Spenger, Klubobmann Christian Hoffmann, Mag. Michael Wilczek, Betreuer des Renner-Museums, und dessen Wissenschaftlicher Leiter Dr. Michael Rosecker, Helmut Puritscher, Mag. Sabine Schmitner und Karl Watz. Aus den Texten von Karl Flanner lasen Christian Hoffmann und Michael Rosecker und Constantin Luger steuerte den musikalischen Teil bei. Obwohl in Corona-Zeiten eine große Veranstaltung nicht möglich war, war es ein stimmungsvolles Gedenken, das auch die Tochter Flanners, Traude Dörfler und seine Enkel beeindruckte.Flanner – Politik und Soziales waren sein LebenAufgewachsen ist Flanner im Arbeiterviertel „Am Flugfeld“, das von 1918 -1922 errichtet wurde. Schon früh war er aktives Mitglied in der illegalen Arbeiter-Jugendbewegung der Stadt, lernte Elektroschweißer, betätigte sich im Widerstand und landete später in den Konzentrationlagern Dachau und Buchenwald. Nach seiner Rückkehr zog er 1946 für die KPÖ in den Gemeinderat ein, wo er 20 Jahre tätig war. Weiters beschäftigte er sich sehr mit der neueren Geschichte seiner Heimat und verfasste über 2000 sozialhistorische und volkskundliche Themen, vorwiegend für die Wiener Neustädter Nachrichten. Daneben schrieb er zahlreiche Bücher und Broschüren. Er beschäftigte sich fast ausschließlich mit der alten Industriestadt, seiner Geburtsstadt, von der er eine präzise Beschreibung gab, forschte über sie und deren Umgebung, Die Geschichte des öffentlichen Wohnbaus, die Betriebe, das soziale Leben und die Weiterentwicklung der Stadt waren bis zu seinem Tode Lebensinhalt.1982 gründete Karl Flanner das „Industrieviertelmuseum“, dessen langjähriger Leiter er auch war. Ferner war er  Kuratoriumsmitglied des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW). Neben der Erwachsenenbildung waren es vor allem Zeitzeugenberichte in Schulen (über 500), an denen es ihm sehr gelegen war.Seine Frau Hermine, die seit Jugendtagen stets an seiner Seite war, unterstützte den unermüdlichen politischen Menschen, der für seine Leistungen eine Reihe von Auszeichnungen erhielt:  1974: Verleihung des Förderungspreises aus dem Theodor-Körner-Fonds.1978: Verleihung des Ehrenzeichens für Verdienste um die Befreiung Österreichs durch den Bundespräsidenten.1982: Verleihung des Berufstitels „Professor“ durch den Bundespräsidenten.1986: Verleihung des Viktor Adler-Staatspreises f. Geschichte d. Arbeiterbewegung.2000: Verleihung des Anton Benya-Preises.2001: Ehrenmedaille der Arbeiterkammer in Gold.2006: Ehrenring der Stadt Wiener Neustadt.2008: Kulturpreis der Stadt Wiener Neustadt für sein Lebenswerk.2009: Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich.

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