"Rennstrecke" Mairegasse regt Anrainer auf
Wiener Neustadt. Für die Mairegasse (Seitengasse der Werftgasse) gibt es kein erfolgsversprechendes Verkehrskonzept.
Sie gehört eigentlich zur Josefstadt, doch die Mairegasse ist dem Kriegsspital um einiges näher. Als Seitengasse der Werftgasse fristet sie ein Stiefmütterchendasein, auch, was die Verkehrsregelung- und überwachung betrifft.
Keine Lösung
Eigentlich eine 30er-Zone beachtet kaum ein Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeitsbeschränkung, noch die Absperrung am Ende der Straße, die dennoch eine Durchfahrt gestattet. Beim Lokalaugenschein mit drei Anrainern an einem Wochen-Vormittag düsten binnen einer Stunde rund 30 Fahrzeuge durch die Gasse, maximal zehn Fahrzeuglenker hielten sich an die 30-km/h-Beschränkung. Wieso auch: Geblitzt wird dort nie und die beiden 30er-Zonen-Beschriftungen sind bald so grau wie der Asphalt.
Der Höhepunkt geschah am vergangenen Wochenende, als ein Raser den Randstein "küsste", sein Auto demolierte. Anrainer Erich: Wenn da ein Passant gegangen wäre, dann wäre er mitgerissen worden.
In regelmäßigen Abständen versuchen die "Mairegassler" ihr Ansinnen nach einer Verkehrslösung auch politisch zu fordern, bislang ohne Nachhaltigkeit.
Ex-Verkehrsstadtrat Michael Schnedlitz erinnert sich: "Wir hatten das mit mehr Polizeipräsenz und Streetworkern ganz gut hinbekommen." Streetworker deshalb, weil es sich bei den Rasern hauptsächlich um junge Personen gehandelt hat, die sich beweisen wollten.
"Ohrwascheln" abgelehnt
Der nunmehrige Verkehrsstadtrat Martin Weber sieht das Problem komplexer: "Ja, die Situation in der Mairegasse ist tatsächlich noch nicht gelöst. Ums Eck sollen rund 120 Wohnungen entstehen, da genügt keine Absperrung oder 30er-Zone. Hier muss ein Konzept her." Laut Weber warte man bereits auf ein Verkehrsentwicklungsgutachten für diesen Abschnitt, denn, so Weber: "Man muss die gesamte Siedlung und nicht nur diese eine Gasse betrachten." Sein kurzfristiger Vorschlag, die Gasse "zu verschwenken", etwa mit den berühmt-berüchtigten "Ohrwascheln", wurde von den Anrainern mehrheitlich abgelehnt.
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