Verhandlung am Landesgericht Wiener Neustadt
Ungar soll Prostituierter "Schandlohn" abgenommen haben
Am Landesgericht Wiener Neustadt musste sich am vergangenen Donnerstag ein ungarischer Staatsbürger wegen der Verbrechen des Raubes und der schweren Erpressung und wegen des Vergehens der Zuhälterei verantworten.
WIENER NEUSTADT, NEUNKIRCHEN. Die Anklage hielt Erwin I. (31) vor, er habe zwischen 2016 und 2019 einer ungarischen Prostituierten mit Drohungen und Misshandlungen 180.000 Euro abgeknöpft haben und sie auch noch eingeschüchtert und erpresst haben, weiter ihren "Schandlohn" an ihn abzugeben.
Die Frau arbeitete als Prostituierte in Laufhäusern in Leoben, Wiener Neustadt und Neunkirchen. Sie war es nicht alleine, die den Mann beschuldigte, aber zwei weitere Damen zogen die Anzeige zurück.
Der Verteidiger des Angeklagten, Christian Werner, sprach von einer "völlig überzogenen Anklage" und "nur das Opfer belaste den Angeklagten, sonst gäbe es keine weiteren Zeugen". Erwin I. lebte zwar von den Zuwendungen der Frau, aber dies sei ihrerseits alles völlig freiwillig geschehen.
Die Polizei freilich sprach da schon von härterem Vorgehen. Auch eine Video-Aussage des Opfers sollte deutlich machen, dass dieser Mann ein brutaler Zuhälter gewesen sei.
Die Verhandlung musste zur Einvernahme weiterer Zeugen aus dem Umfeld der Beteiligten vertagt werden. Der Angeklagte bleibt in Untersuchungshaft.
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