Verein muss bekannter werden
Denkmalschutzverein-Obmann Christian Hoffmann im Interview
WIENER NEUSTADT (kre). Zehn Jahre lang leitete Dr. Christoph Faimann den Wiener Neustädter Denkmalschutzverein als Obmann. Bei der Jahreshauptversammlung am 1.Juni des Vorjahres zog sich Faimann wegen Zeitmangels aus dieser Funktion zurück. Zum neuen Obmann wurde Christian Hoffmann einstimmig gewählt.
Mit ihm sprachen die Bezirksblätter über Denkmalschutz und seine kulturelle Wichtigkeit in unserer Zeit.
Bezirksblätter: Man sagt allgemein, neue Besen kehren gut. Was haben sie vor auszukehren und im Verein neu zu machen?
Hoffmann: Ich möchte nicht auskehren, sondern nur mit einigen Ideen mithelfen Denkmalschutz noch attraktiver zu machen. Schließlich wollen wir ja das „Ererbte“ der nächsten Generation in gutem Zustand weitergeben Um Ideen umzusetzen brauche ich natürlich die Unterstützung im Verein.
Können sie uns einige solche Ideen vorstellen?
"Ich möchte natürlich den Verein einer breiteren Öffentlichkeit besser bekanntmachen und dazu gehört, den Mitgliederstand, von derzeit 200, nicht nur zu halten, sondern sie auszubauen. Mit einem Verein wie den Denkmalschutzverein, der kaum über finanzielle Mittel verfügt, geht das wahrscheinlich nicht so schnell. Hier ist sicher der persönliche Einsatz jedes Einzelnen gefordert. So müssen wir z. B. trachten, dass unsere Homepage immer am neuesten Stand ist und wir auch andere moderne Kommunikationsmittel in Anspruch nehmen. Wichtig ist auch, dass wir schon die Schüler und Jugendlichen an die spannenden Themen der Vergangenheit, die kulturellen Schätze der Stadt und deren Erhaltung, heranführen, sie interessieren und auch zur Mitarbeit einladen."
Können sie uns ein konkretes Beispiel sagen, womit sie Menschen interessieren wollen?
"Ich möchte mit den Vereinskollegen eine so genannte „Wissenstour“ organisieren, bei der wir zu bestimmten stadtbezogenen Themen an einen bestimmten Ort einladen, z. B. die „Stadtmauer“ zu besichtigen, wissenswertes zu erfahren und danach noch irgendwo, gemütlich darüber plaudern können, oder zum Thema Heimkehrer“, am Bahnhof wo nach dem Krieg viele Tausend aus der Gefangenschaft ankamen usw. Das fixe Programm steht noch nicht fest."
Immer wieder geschieht es, dass Gebäude praktisch über „Nacht“ verschwinden, von denen ein Gutteil der Bevölkerung meint, es sei erhaltungswürdig gewesen und der Denkmalschutzverein zucke nicht einmal mit der Wimper?
"Auch solche Probleme werden wir ins Auge fassen, aber hier sind unsere Möglichkeiten sehr beschränkt, da wir auf Grund von Gesetzen nicht mehr Mitspracherecht haben, als ein normaler Bürger. Wir sind hier meistens auf „good will“ der Beteiligten angewiesen. Ich hoffe aber, mit vielen guten Gesprächen, doch auch Erfolge zu erzielen. Schließlich, durch’s Reden kommen die Leut‘ zusammen."
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