Wenn sich zum Nikolaus gleich 2 Bischöfe im Burghof der Wiener Neustädter Militärakademie treffen !
Die heurige von der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten (AKS) und dem Militärpfarrgemeinderat der St. Georgs Kathedrale (MPGR) organisierte Nikolausfeier im Burghof der Theresianischen Militärakademie zeichnete sich neben den vielen Kindern und Erwachsenen durch einen ganz besonderen "Gast" aus. Inmitten der zahlreichen Besucher nahm auch der neue Militärbischof Dr. Werner Freistetter an dieser Feier teil.
Schon ab 16:00 Uhr probten die Kinder gemeinsam mit Ihren Eltern, Großeltern und weiteren Freunden unter der Wappenwand im Burghof sowohl das Nikolauslied, als auch einige Gedicht-Strophen.
Zwischendurch stärkten sich nicht nur die Eltern mit einem zünftigen Punsch, sondern auch die Kinder mit einem Spezial-Kinderpunsch. Dazu gab es allerlei zu verkosten. Die Probenpausen nützten die Kinder zum Herumtollen im Burghof und die Eltern verbrachten die Wartezeit mit angeregten Gesprächen.
Dann war es endlich so weit. Mit schon seit Jahren traditioneller Pünktlichkeit erblickten die Kinder um 17:00 Uhr das Kommen des Nikolaus durch das Osttor in den Burghof. Jetzt leuchteten die Kinderaugen und es wurde auch augenblicklich „Mucksmäuschen“ still.
Auf einem Schimmel mit einem weißen langen Kleid und einem ebenso weißen Vollbart ritt der Nikolaus - ganz in weiß, ausgenommen seine goldene Mitra, sein goldener Bischofsstab und sein goldenes Buch in den Burghof ein und hielt mit seinem Pferd unmittelbar vor den staunenden Kindern. Gleich dahinter folgte ihm der Krampus mit seinem kleinen „Nachwuchs“.
Jetzt zeigte sich der vorangegangene Probenerfolg, denn mit der stimmkräftigen Unterstützung aller Erwachsenen erklangen alle Strophen des Nikolausliedes und auch 6 Gedichte, die von nur 2 couragierten Mädchen lautstark und gut verständlich, besonders eindrucksvoll und ganz ohne Hopplas vorgetragen wurden.
Nach diesem „Kinderkonzert“ griff der Nikolaus zu seinem goldenen Buch und trug den aufmerksam zuhörenden Kindern zwar viel Lob, aber doch auch ein wenig Tadel vor, um die Kinder zur Besserung im nächsten Jahr zu motivieren.
Endlich war der offizielle Teil vorbei und der Nikolaus schritt zum Gabentisch, um an alle Kinder seine guten Gaben zu verteilen.
In seinem Schatten folgten ihm natürlich die beiden Krampusse, die es natürlich auf vorlaute und kecke, die Krampusse provozierende Buben abgesehen haben.
Schließlich wurden alle Kinder beschenkt und traten mit Ihren Eltern um ein schönes Nikolauserlebnis reicher wieder ihre Heimreise an.
Mit einem herzlichen Dankeschön an den "Heiligen Nilokaus", seinen beiden Krampuss-Begleitern und den guten Geistern, die alles vorbereitet und sich um diverse Köstlichkeiten am Punschstand gekümmert haben, sowie der absolut notwendigen Tontechnik mit stimmungsvoller Adventmusik wurden die Kinder mit dem Hinweis auf ihre Vorfreude auf das Christkind entlassen.
Hans Machowetz
Am Gruppenbild:
Militärbischof Dr. Werner Freistetter und Obst i.R. Hans Machowetz
mit Hl. Nikolaus und Krampus mit "Sohn" und
vlnr: Annelie Zechner sowie Nicole und Nina Blochberger
Fotos: Serge Claus
Die Legende vom Heiligen Nikolaus:
Die Legende des Heiligen (Bischof von Myra (heutige Türkei, † um 350 - historisch belegt ist sein Name auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325) enthält mit der Beschenkung von 3 armen Jungfrauen, der Rettung von 3 fahrenden Scholaren und eines in Seenot geratenen Schiffs Elemente der Lebensgeschichten gleichnamiger Heiliger (Abt Nikolaus von Sion, † 564). Nikolaus ist der Patron der Kinder, Schüler und Seeleute. Ein Heiligenkult entwickelte sich erst im 6. Jahrhundert in Konstantinopel und breitete sich in Griechenland und den slawischen Länder aus. In deutschen Gebieten begann die Nikolaus-Verehrung erst im 10. Jahrhundert, als die griechische Ehefrau Kaiser Ottos II., Theophanu, Nikolaus-Bräuche aus ihrer Heimat mitbrachte. Seit der Übertragung der Reliquien nach Bari 1087 breitete sich der Kult rasch in Süd- und Westeuropa aus. Das Beschenken von Kindern gehörte bereits dazu. Im 15. Jahrhundert wurden dazu Schiffchen aus Papier gebastelt, in die der Nikolaus als Patron der Seefahrer seine Gaben legen sollte. Später lösten Stiefel, Schuhe oder Socken diese Schiffchen ab.
Text: Serge Claus
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