Das sind die Facebook-Kaiser

Foto: Werfring

WIENER NEUSTADT/BEZIRK. Facebook, Twitter, Instagram & Co. haben sich zu wichtigen Informationskanälen gemausert. Sogar Wahlsiege sollen dadurch möglich sein. Donald Trump hat es vorgemacht.

Bis zu 50 sachliche Anfragen pro Woche

Alles in allem: Social Media ist vom politischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Nicht nur in Wahlzeiten nutzen viele Politiker Facebook & Co. um für sich die Werbetrommel zu rühren.

Spitzenmann in Neustadt ist Bürgermeister-Stellvertreter Michael Schnedlitz (FPÖ): "Man kann direkt mit der Bevölkerung kommunizieren. Wichtig dabei ist mir jedoch, dass ich die Accounts selbst betreue und betreibe."

Seine Bilanz kann sich sehen lassen: 13.250 "Follower" auf Facebook, 3.285 auf Instagram und 730 auf Twitter. "Über Facebook bekomme ich wöchentlich auch bis zu 50 sachliche Anfragen", so Schnedlitz.

"Social Media ist nicht mehr wegzudenken"

Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP, 4.370 "Gefällt mir") ist generationsbedingt ein wenig vorsichtiger: "Social Media ist aus der heutigen politischen Arbeit nicht mehr wegzudenken. Ich berichte auf meiner Facebook-Seite über aktuelle Projekte und Veranstaltungen in der Stadt. So wichtig es auch ist - Der direkte, persönliche Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern kann durch nichts ersetzt werden."

"Persönliches Gespräch ist durch nichts zu ersetzen"

Vizebürgermeister Christian Stocker (VP, 1.295 fb-Freunde): "Ich nutze Facebook und WhatsApp – beides aber nicht wirklich intensiv, weil kein Social Media Team hinter mir steht, sondern ich mich wirklich selber darum kümmere, und das schon auch eine Zeitfrage ist. Es ist natürlich sehr praktisch, wenn man viele Menschen gleichzeitig informieren kann. Aber gerade auf kommunaler Ebene ist das persönliche Gespräch durch nichts zu ersetzen. Deshalb sehe ich Facebook als Instrument für die Politik in einer Stadt eher zurückhaltend. Wiener Neustadt lässt sich da weder mit den USA noch mit Österreich vergleichen. Ich mag es, wenn mich die Menschen auf der Straße anreden und mit mir über ihre Ideen oder Sorgen reden. Wer das nicht will, kann mir aber gerne eine Nachricht auf Facebook schicken. Ich werde mich sicher melden."

"Was ich gar nicht toll finde, ist der ansteigende Hass im Netz"

Auch die Grüne Tanja Windbüchler-Souschill (4.960 "Freunde") nutzt die Facebook-Seite intensiv. "Ich nutze eine Facebook-Freundeseite seit vielen Jahren, die für alle im Netz offen steht und ausschließlich von mir selbst betrieben wird. Über Facebook kann rasch kommuniziert aber auch Fragen beantwortet werden. Das finde ich gut. Was ich gar nicht toll finde, ist der ansteigende Hass im Netz. Der Grad zwischen gut und böse ist ein sehr schmaler geworden. Beschimpfungen, Drohungen aber auch digitale Formen von Stalking sind für mich vollkommen inakzeptabel. Ich lösche Kommentare selten, weil ich die Debatte grundsätzlich für wichtig erachte, aber wenn Statements sexistisch, rassistisch und homophob werden, lösche ich sie mit einem dementsprechenden Vermerk. Mitglieder der Identitären musste ich auch schon blockieren. Auf meinem Facebook-Account versuche ich privates und berufliches zu vereinen, Twitter verwende ich für bundesweite und internationale Themen."

Plattform für gemeinsames Miteinander

Neustadts Kulturgemeinderätin Eva Maria Sluka-Grabner (230 "fb-Freunde") baut ebenfalls auf das persönliche Gespräch: "Bei Wahlen möge das sehr wichtig sein. Doch ich schätze das persönliche Gespräch, gerade wenn es mehr braucht als politische Schlagworte."

SP-Chef Horst Karas (1.541 fb-Freunde): „Ein tolles, modernes Medium, das eine Plattform bildet für ein gemeinsames Miteinander. Leider können viele Menschen mit der Verantwortung der freien Meinungsäußerung nicht umgehen."

"Man darf sich nicht in der virtuellen Realität verlieren"

Udo Landbauer (FPÖ-Stadtrat, 3.497 "Gefällt mir"): "Ich bin mit einer offiziellen Seite auf Facebook vertreten und versuche auch halbwegs regelmäßig darüber Inhalte zu transportieren, denn Social Media zählen nun einmal zu den wichtigsten Kommunikationsmittel der heutigen Zeit. Trotz alledem ist mir der persönliche Kontakt, quasi face to face, weit wichtiger. Speziell in der heutigen Zeit ist es notwendig, sich nicht nur in der virtuellen Realität zu verlieren, sondern auch im realen Leben präsent zu sein. Zu privatem und offiziellem Account kann ich sagen, dass ich das auch so halte. Privat ist bei mir wirklich privat, das bedeutet: Hier wird alle paar Wochen ein Foto, bzw. ein interessanter oder auch humoristischer Artikel gepostet. Alle politischen Inhalte transportiere ich ausschließlich über meine offizielle Seite."

Im Bezirk setzen an die 20 Bürgermeister auf Facebook

Gutensteins Ortschef Michael Kreuzer ist gut vernetzt. 2.821 Freunde verfolgen sein Leben. "Neben facebook nutze ich auch Twitter, um privat, beruflich und politisch zu kommunizieren", verrät Kreuzer.

Großteils politisch greift Lichtenwörths Bürgermeister Harald Richter (1.890 Freunde) auf Facebook zurück: "Ich poste vor allem Veranstaltungen in der Gemeinde." Hat er eine Telefonnummer, schickt er die Nachrichten auch per WhatsApp.

"Ich nutze Facebook, damit ich über Aktuelles informiert bin und teile auch immer wieder politische und private Inhalte", so Thomas Heissenberger, Hochneukirchen-Gschaidt (1.291 fb-Freunde).

Auf die Kombination aus privat, beruflich und politisch setzt Lanzenkirchens Ortschef Bernhard Karnthaler. "Ich nutze den Account als Bürgermeister, als Direktvermarkter, aber auch einfach als Bernhard Karnthaler." Angemeldet hat er sich aus reinem Interesse, "aber natürlich auch, um mit den Bürgern in direkten Kontakt zu sein." Heute hat er bereits 1.733 "Facebook-Freunde".

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