Fieberwahn
Ein Alptraum
Da befindet man sich in einem Spital und zählt die Stunden. Nach jeder gefühlten Stunde schaut man auf die Uhr und es sind wieder erst 10 Minuten vergangen. Und dann noch die Alpträume.
An einem dieser Träume kann ich mich besonders erinnern.
Der Bett Nachbar beginnt ein Gespräch mit mir. Von wo ich denn her komme. Das mit Wiener Neustadt, Identitären, FPÖ muss er irgendwie missverstanden haben, er kam immer näher.
Nach kurzem Zuhören erkannte ich die Gesinnung meines Gegenübers. Ein waschechter Freiheitlicher. Da mir fad war kam ich ganz gut als Sympathisant rüber. Je länger wir uns unterhielten, kam ich zu dem Schluss, dass es sich bei dieser Person wohl um ein etwas „höher gradiges“ in der FPÖ handeln musste.
Auf meine Frage, ob wir uns, als Partei, jetzt nicht etwas zurückhalten sollten, mit rechten Aktionen, solange wir uns in der Regierung befinden, sonst fliegen wir noch raus, meinte er trocken.
„Na und? Um das geht’s doch nicht. Und im Übrigen, der Wähler ist dumm, die Masse ist dumm. Wir können uns alles erlauben, wir müssen nur schnell sein, bevor es wer mitbekommt um was es wirklich geht. Der Innenminister ist das beste Beispiel, der muss es auf die Spitze treiben, der arbeitet perfekt für die Partei, ist ja auch seine Idee, es ist geplant, dass er einmal den Bogen überspannt und gehen muss. Na und? Der Minister hat doch schon längst den Nachfolger. In der Zeit, wenn sich die Opposition und Teile der Bevölkerung in Feierlaune befinden, merken die gar nicht, was gerade alles passiert, dass das alles zum Plan gehört. Oh, ich habe vorher vergessen: auch die Opposition ist dumm.“
Da meinte ich: „Ja aber wenn wir nicht mehr in der Regierung sind? Was dann?“
Darauf er: „Schau, Mitglied der Regierung zu sein ist ja schön, aber noch schöner ist es, wenn man alleine die Regierung ist. Hast du nicht gemerkt, wie schnell die sogenannten „Postenschacher“ passiert sind und immer noch passieren? Das kann man nur als Mitglied der Regierung auch schon gut organisieren. Es ist uns wichtig, alle unsere Leute in allen Ämtern zu infiltrieren. 2., 3., 4. Line in den Ministerien und Ämtern müssen von Getreuen Besetzt werden. Sogar bis zum Portier. Lach nicht, du glaubst nicht, wie wertvoll ein Portier sein kann, der von niemand beachtet wird. Rein, raus, Post, Alarm oder nicht Alarm… .
Auch wenn wir nicht mehr in der Regierung sind, sind wir doch vor Ort. Und zwar überall. Polizei und Bundesheer haben wir schon länger besetzt. In der Bevölkerung haben wir so etwas wie „Schläfer“, je primitiver umso besser. Das Beste daran, die Bevölkerung und die Opposition haben uns dabei zugesehen. Weißt du jetzt, was ich mit dumm gemeint habe.
Wir arbeiten für den Tag X.“
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