Es geht heiß her in Neustadt
Die Gemeinderatswahlen stehen vor der Tür. In Stadt und Bezirk Wiener Neustadt kandidieren am 25. Jänner in 36 Gemeinden 126 Listen um Sitze im Gemeinderat. Und in machen ist Spannung garantiert.
Um viel geht es in der Statutarstadt. Hier wird der Sonntag zum Schicksalstag für Bürgermeister Bernhard Müller und seine SPÖ. Denn hier heißt es ganz klar: Alle gegen einen. Und das sind viele. Schon 2010 wetteiferten acht Listen in Wiener Neustadt um Wähler. 2015 sind es nochmal um zwei mehr. Und sie alle haben nur eine Ziel: die Absolute der SPÖ zu brechen.
Genauso vielfältig wie die Wahlkarten sind auch die Standpunkte zu den heißen Eisen im Wahlkampf. Gerade bei der Innenstadt sind die Vorstellungen verschieden.
Brisant das Thema Integration. "Die SPÖ ist der Garant in der Stadt für ein friedliches Miteinander. Fakt ist, dass nur durch gegenseitigen Willen, erfolgreiche Integrationspolitik gemacht wird", meint der Stadtchef. Lippenbekenntnis für Evamaria Sluka-Grabner, Liste Soziales Wiener Neustadt. "Bisher wurde eine fehlgeleitete Integrationspolitik betrieben. Wir müssen Integration anbieten, diese muss aber auch angenommen werden." Gar nicht so viel Aufsehen macht Wolfgang Haberler, Liste WNaktiv: "Integration ist eine Bringschuld der Zuwanderer." Bessere Rahmenbedingungen für Sprachförderung im Kindergarten sowie der Abbau von Fremdenangst und Vorurteilen und gezielte Rechtsberatung sind die Forderungen der NEOS rund um Jürgen Konecny.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen ist auch in Lanzenkirchen vorprogrammiert. Landwirt Bernhard Karnthaler (ÖVP) will seinen Bürgermeistersessel gegen Postler Karl Brandlhofer (SPÖ) verteidigen. Im Rennen ebenfalls der "blaue" Toni Deibl. Während man sich bei den Themen einig ist, sind die Vorstellungen doch wieder andere. Besonders beim Thema - ob der Ort Teil der Region Bucklige Welt sein soll - spießen sich die Ansichten. Für Karnthaler außer Frage, Brandlhofer nur "als Teil einer aktiven Region, aber nicht, wenn sich einzelne auf Kosten anderer Vorteile verschaffen." "Wir zahlen zu viel und bekommen nichts heraus", kritisiert Deibl.
Themen in Wiener Neustadt
Stadion
SPÖ: Ja, ein Muss
ÖVP: ja, aber finanzierbar
FPÖ: nein, Revitalisierung mehrerer Sportanlagen sinnvoller
Sluka-Grabner: ja, aber vorher Finanzen in Ordnung bringen
Grüne: nein, Revitalisierung und Erneuerung
Haberler: nur Wahlkampfschmäh
NEOS: nur mit Businessplan und Folgenabschätzung
Innenstadt
SPÖ: Weiterentwicklung der historischen Altstadt
ÖVP: mehr Frequenz, mehr Geschäfte
FPÖ: Innenstadt als „Manager eines Einkaufszentrums"
Sluka-Grabner: finanziell unterstütztes Innenstadtkonzept
Grüne: autofreier Hauptplatz, Förderungen für Innenstadtunternehmer
Haberler: öffentlicher Verkehr am Hauptplatz, mehr Parkplätze
NEOS: Betriebsansieldungskonzept
Stadtfinanzen
SPÖ: nachhaltige Sanierung - nur mit Hilfe möglich
ÖVP: Kassasturz und Sanierungskonzept
FPÖ: Kassasturz, völlige Neuplanung
Sluka-Grabner: Kassasturz als Muss
Grüne: Schuldenabbau, ökologische Schwerpunktsetzung
Haberler: Kassasturz, Aus für Förderungen und Gesellschaften
NEOS: Einblick für enkelfitten Haushalt
Integration
SPÖ: Garant für friedliches Miteinander
ÖVP: Sprache lernen, Bekenntnis zur Stadt
FPÖ: Schluss mit Schönreden
Sluka-Grabner: Sprache lernen, Rechtsordnung anerkennen
Grüne: mehr interkulturelle Mitarbeiter, Zwei- und Mehrsprachigkeit als Chance sehen
Haberler: Integration ist eine Bringschuld
NEOS:Sprachförderung, Rechtsberatung, Abbau von Vorurteilen
Themen in Lanzenkirchen
Ortszentrum
ÖVP: barrierefreies Gemeindezentrum
SPÖ: Gesamtkonzept über Hauptplatz hinaus
FPÖ: Gemeindezentrum mit Ordination, Post, Firmen, Kulturhaus
Teil der Region Bucklige Welt
ÖVP: ja, führende Rolle
SPÖ: ja, wenn Teil einer aktiven Region; nein, wenn auf unsere Kosten
FPÖ: Nein, nicht so wie heute
Hochwasserschutz
ÖVP: ja
SPÖ: ja
FPÖ: ja
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