Treibjagd fordert überraschende Opfer
Gemetzel im Akademiepark
Überall im Land finden um diese Zeit Treibjagden statt, bei denen Jäger*innen einem Feld entlang gehen und die Treiber*innen die Tiere, die sich in diesem verstecken aufscheuchen. Zumeist werden auf diese Weise Fasane, Enten und Hasen mit Schrot gejagt, was das Wild für den menschlichen Genuss unbrauchbar macht und die Umwelt vergiftet. Selbst wenn die Frage außer acht gelassen wird, wie es denn sein kann, dass mitten in einem Lock down 25 Personen zusammenkommen, um zu jagen, kommt man nicht um die der Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens herum.
Auf Anfrage hat die Theresianische Militärakademie diese Frage wie folgt beantwortet: „Weil die hohe Wilddichte führt zu Verbiss- und Schälschäden. Darunter leidet der Wald. Ebenso sind Krankheiten innerhalb der Population wahrscheinlicher. Die Einhaltung des Abschussplans ist keine Empfehlung, sondern eine Verpflichtung und Nichteinhaltung wird gesetzlich geahndet.“ Das sollte man ein wenig genauer betrachten, denn die am Ende vorgefundene Strecke – vier Hasen, fünf Fasane, neun Stockenten und eine Taube – lässt schon einige Zweifel aufkommen. Keines dieser Tiere ist für Verbiss- oder Schälschäden verantwortlich. Darüber hinaus kommt es zu Krankheiten innerhalb der Populationen, wenn sie nicht auskönnen, also keine Möglichkeit haben, genügend Raum in Anspruch zu nehmen. Damit sollte man aber eher die ständige Verbauung, gerade in Wr. Neustadt ins Visier nehmen. Und ja, es gibt Abschusspläne, allerdings kaum für diese Tierarten, sondern für Reh-, Rot- und Schwarzwild. Was die kleinen Wildtiere betrifft, die diese Jäger*innen im Visier hatten, genügt es, die Füchse leben zu lassen, damit sich die Populationen regulieren. Das geht aber nicht, weil der Fuchs als Beutegreifer ein Konkurrent für die Jägerschaft bildet.
Diese Art der Jagd ist völlig sinnlos, außer man lässt die Mordlust der Flintenträger*innen als Sinn gelten. Es wäre allerhöchste Zeit, die Jagd grundlegend zu reformieren und sie aus der Hand von Hobbyjägern zu nehmen und in jene zu geben, denen es tatsächlich um den Erhalt der Wälder und ein Gleichgewicht zwischen den Arten geht.
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