Die "letzten Maturanten" des Wiener Neustädter Militärrealgymnasiums auf Exkursion bei der Voest Alpine Donawitz!

MilRG Maturantenexkursion
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Die letzte Ganztagsexkursion des Militärrealgymnasiums am 20. Februar 2018 führte die Maturanten in die Leobener Gegend. Eine Werksführung bei der Voest Alpine Donawitz mit der längsten Endlos-Eisenbahnschiene der Welt ließ sich die Gruppe mit ihrem Chemieprof. OStR Hans Galler und ihrem Klassenvorstand Serge Claus nicht entgehen. Von der modernsten Technik ging es dann weiter ins nahgelegene Vordernberg zu den wichtigsten geschichtlichen Aspekten der Eisenverarbeitung in der Steiermark.

Donawitz hat sich als Stahlstandort einen internationalen hervorragenden Ruf geschaffen. Die Voestalpine Stahl Donawitz GmbH ist derzeit nach wie vor der weltweit einzige Anbieter der von ihr entwickelten und seit 1990 vermarkteten Technologie, den längsten schweißstoßfreien Schienen mit einer Länge von 120 Metern. Eine Führung mit drei sehr engagierten Studierenden hat in Theorie und Praxis gezeigt, was man mit dem Werkstoff Stahl alles machen kann. Sie startete mit einem Einführungsfilm, danach ging es fast drei Stunden lang zum Hochofen, zum Stahlwerk und schließlich zum Schienenwalzwerk. Gleichzeitig wurden immer geschichtliche Hintergründe erläutert, so gehen die Ursprünge des heutigen Stahlwerkes in Donawitz auf die urkundlich nachweisbaren Hammerwerke aus dem Jahre 1436 zurück. Die Errichtung eines Koksofens und die Erweiterung der Bahnlinie Vordernberg-Eisenerz 1878 leiteten eine neue Ära in der Stahlerzeugung ein. Nach dem Wiederaufbau nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges kam eine der bedeutendsten metallurgischen Entwicklungen im 20. Jahrhundert und am 22. Mai 1953 ging das mit zwei 30t Konvertern und einem 500t Roheisenmischer ausgestattete LD-Stahlwerk in Donawitz als zweite Anlage der Welt in Betrieb. Donawitz war an der Entwicklung des LD-Verfahrens bis zur Betriebsreife maßgeblich beteiligt. Es ist jenes Verfahren, nach dem weltweit der meiste Stahl (60%) erzeugt wird. Mit Hilfe des LD-Verfahrens kann man große Mengen Roheisen und Schrott wirtschaftlich verarbeiten, sowie Rohstahl von besonderer Güte liefern. Weitere Meilensteine waren die Errichtung einer Stahlentgasungsanlage, der Bau einer 120 m Schienenfließadjustage und einer Anlage zur Wärmebehandlung von Schienen aus der Walzhitze. Im Frühjahr 1994 ging das weltweit modernste Schienenlager in Betrieb. Das bedeutendste Investitionsprojekt der letzten Jahre war der Umbau des LD-Stahlwerkes in ein topmodernes Kompakt-LD Stahlwerk, mit intelligenter Technik, effizienter Energienutzung, optimierten Materialfluss, geringem Instandhaltungsbedarf und minimierter Umweltbelastung.

Von dort ging die Exkursion nach Vordernberg. Die interessante Besichtigung begann mit der im Jahre 1873 installierte Dampfmaschine des teilweise älteren Hochofengebläses beim Radwerk III. Danach besuchte man das erste Industriegebäude, das seit 1929 unter Denkmalschutz steht, zum Radwerk IV mit dem weltweit einzigen historischen noch funktionsfähigen Holzkohlenhochofen, der ebenso wie alle anderen Radwerke in seiner langen Geschichte bis ins 16 Jh. hinauf mehrmals den Eigentümer wechselte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es zu einer schweren Krise der Vordernberger Eisenindustrie, aber unter maßgeblichem Einfluss von Erzherzog Johann wurde 1829 die Vordernberger Radmeisterkommunität gegründet. In dieser haben sich 13 von den 14 Vordernberger Radmeistern (Hochofenunternehmern) zu einem Quotenkartell zusammengeschlossen und ihre Anteile am Erzberg zu einem gemeinsamen Eigentum zusammengelegt und rationeller als vorher bearbeitet. Auf Initiative von Erzherzog Johann erfolgte 1840 die Gründung der bergmännischen Lehranstalt in Vordernberg, die 1849 nach Leoben verlegt wurde. Aus ihr ging später die Montanuniversität hervor.

Die Militärgymnasiasten waren von diesem Nachmittag begeistert, dies liegt sicher auch an den hervorragenden begeisternden Qualitäten der Führung durch Herrn Adolf Lampl, der hier nochmals bedankt werden soll.

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Bild(er): © MilRG
Hptm Prof. Mag. Serge CLAUS
Pressereferent MilRG/TherMilAk
Burgplatz 1
A- 2700 WIENER NEUSTADT
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