Millionenschwere Drogengeschäfte im Gemüseladen

Hofrat Johann Götz, leitender Beamter beim Landeskriminalamt NÖ, Landespolizeidirektor Franz Prucher und Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger
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WIENER NEUSTADT. Neben Zucchini, Karotten und Kraut gab es in einem Gemüseladen am Platz der Gesundheit auch Heroin und Kokain zu kaufen. An die 180 kg Drogen mit einem Straßenverkaufswert von 9 Millionen Euro soll die türkische Familie in den vergangenen zehn Jahren an Mann und Frau gebracht haben.
Dabei diente das Lebensmittelgeschäft in der Allzeit Getreuen als "Zentrale". Hier hat eine kurdische Familie die Drogen bestellt, verpackt sowie selbst und über Läufer verkauft.
"Der Clan mit bis zu 100 Personen soll Suchtmittel – insbesondere Heroin – in großem Stil von der Türkei über Italien nach Österreich bzw. auch in andere europäische Länder geschmuggelt und weiterverkauft haben", schildert Johann Götz, leitender Beamter beim Landeskriminalamt NÖ.
Fünf Jahre lang war man der Familie auf den Fersen. "Bei Festnahmen zeigten sich einige der Läufer geständig", so Götz. Nun schlugen die Ermittler zu. Elf Personen sind in Haft, gegen zwei bestehen europäische Haftbefehle, eine Person wurde angezeigt.

11 Personen in Haft

Dabei handelt es sich nicht, um unbeschriebene Blätter. Fast alle Familienmitglieder sind wegen Delikten nach dem Suchtmittelgesetz vorbestraft. Dazu gab es gegen einen 23-Jährigen Anzeige wegen Freiheitsentziehung und Körperverletzung. Der 23-Jährige soll seine Lebensgefährtin (23) geschlagen und ihr einen Polster ins Gesicht gedrückt haben. Dazu fesselte er sie einmal mit einem Gürtel in der Nähe von Eggendorf an einen Baum und traktierte sie mit einem Stock.
Die Ermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen, sondern laufen weiter. Ähnlich wie im Fall eines 36-jährigen und eines 45-jährigen Türken. Sie sollen immer wieder Heroinlieferungen auf verschiedenste Weise, jedoch vorwiegend in Fahrzeugen versteckt, auf dem Straßenweg über die Balkanroute nach Wien geschmuggelt haben.

15 kg Drogen in vier Feuerlöschern

Bei einer Drogen- und Geldübergabe klickten für die beiden die Handschellen. Dabei fanden die Polizisten und zwei Suchtgiftspürhunden 3 kg Heroin und 15 kg Morphin - versteckt in vier Handfeuerlöschern. "Aufgrund des hohen Reinheitsgrades der sichergestellten Suchtmittel kann von einem Straßenverkaufswert von ca. 6 Millionen Euro ausgegangen werden", berichtet Götz.
Das Heroin war für Österreich bestimmt, das Morphin hätte der 45-jährige LKW-Lenker nach Köln bringen sollen. Er soll in den vergangenen Monaten drei weitere solche Schmuggelfahrten begangen haben. Beide Männer wurden festgenommen.

Freud und Leid

Für die Polizei ein Tag der Freude. „Wir sind im Kampf gegen die Suchtmittelkriminalität auf dem richtigen Weg. Dieser beeindruckende Erfolg zeigt aber in erschreckender Weise, wie die Täter immer professioneller werden", kommentiert Landespolizeidirektor Franz Prucher.
"Bei mir löst es Freude und Betroffenheit aus. Einerseits zeigen die Maßnahmen Wirkung, andererseits zeigt es Wiener Neustadt als Hotspot der Drogenmafia. Dazu erschaudere ich als Bürgermeister, Vater und Großvater bei den Gedanken, dass in der Nachbarschaft Drogenhandel im großen Stil vonstatten geht. Wir müssen weiterhin alles tun, um die Drogenmafia wegzubringen und ihnen die Luft zum Atmen zu nehmen", fordert Bürgermeister Klaus Schneeberger und fordert zeitgleich eine Schutzzone bei den Hotspots Bahnhof und Stadtpark.

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