Lange vor Explosion gewarnt
EGGENDORF. Nach dem schweren Unfall in der Gasverdichteranlage Baumgarten mit einem Toten und 21 Verletzten treibt es auch so manchem Eggendorfer Sorgenfalten auf die Stirn. Immerhin gibt es auch dort seit zehn Jahren eine Gasverdichteranlage.
Schon vor der Errichtung regte sich heftiger Widerstand von Seiten der Bevölkerung und auch der Politik. (Die Bezirksblätter berichteten). Warnungen und Demos blieben ungehört.
Schon damals wies der damalige Gemeinderat und frühere Bürgermeister von Eggendorf Fritz Mayerhofer darauf hin, dass selbst beim kontrollierten Ablassen des Gases in die Luft Temperaturen von über 500 Grad entstehen und enorme Auswirkungen auf die nur 200 Meter entferne Dagnitzquelle haben. Auch die permanente Explosionsgefahr wurde von ihm aufgezeigt.
Gebaut wurde trotzdem. Doch wie sicher ist die Anlage in Eggendorf? Vor zehn Jahren wurde versichert, dass eine Explosion quasi nicht möglich ist. "Es kann zu keiner Explosion kommen, da ein Gas-Luft-Gemisch ab einer bestimmten Höhe nicht mehr explodieren kann", hieß es damals von der Betriebsfeuerwehr der OMV.
Auch heute ist Ebenfurths Bürgermeister Alfredo Rosenmaier skeptisch: "Die Anlage ist heute aus technischer und wirtschaftlicher Sicht nicht notwendig."
Gasspeicher voll
Die Katastrophe in Baumgarten macht betroffen - und sie verunsichert Österreichs Gas-Kunden. Wie sicher ist die Versorgung in Extremsituationen und wie lange ist die Gaslieferung überhaupt gewährleistet?
Doch hier braucht man sich keine Sorgen zu machen. Die Speicherkapazität in Österreich beträgt insgesamt acht Milliarden Kubikmeter. Die zwei großen Gasspeicher-Betreiber sind die RAG (Rohöl Aufsuchungs-Aktiengesellschaft) und die OMV. RAG Sprecherin Elisabeth Kolm informiert: "Wir haben neun Standorte in Österreich, 4,3 Milliarden Kubikmeter Gas liegen hier derzeit. Allerdings ist hier nicht nur "österreichisches" Gas, allein die russische Gazprom speichert in Oberösterreich und Salzburg 4,3 Milliarden Kubikmeter.
Kolm und Lechner sind sich einig: Die Sicherheit ist gewährleistet, es gelten höchste Standards. Kolm: "Der schreckliche Vorfall in Baumgarten ist der erste in Österreich, die Gefahr, dass sich Ähnliches nochmals ereignet, ist extrem gering."
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