Eggendorfer (70): "Bitte nicht reanimieren"
Bezirk Wiener Neustadt. Philosoph, Eigenbrötler oder einfach nur ein Spinner? Ernst Frey ist eines sicher: Ein Defi-Rebell.
"Ich habe mir an gut sichtbarer Stelle an der linken Brustseite und deutlich lesbar die Worte 'KEINE REANIMATION' tätowieren lassen", beginnt Ernst Frey, Pensionist, seit einem Jahr mit seiner Gattin in Eggendorf wohnhaft, seine E-Mail an die Bezirksblätter.
Er reagierte damit auf die Bezirksblätter-Story über die lebensrettenden Defibrillatoren samt dem ganzflächigen Defi-Atlas. Ein Informationsangebot, das tausende Menschen dankbar angenommen haben, von dem Herr Frey jedoch nichts wissen will. Dieser extrem rüstige 70-Jährige ehemalige Lehrer pfeift auf die Wiederbelebung und will mit allen Mitteln durchsetzen, dass er das bleiben darf, wenn ihn der Herzstillstand ereilt - nämlich tot.
"Ich will gesund sterben"
Sein Tattoo hilft ihm dabei freilich wenig. Als Retter in Österreich ist man verpflichtet, alle möglichen Maßnahmen der Ersten Hilfe zu setzen. Da hilft kein Dokument dagegen, ob auf Haut oder Papier geschrieben.
Und so kämpft Frey eben "alleine gegen die Wiederbelebungsmafia", was er so nicht ausdrückt, jedoch auf mehreren Seiten im Internet zu verstehen gibt. Auf www.keinereanimation.at sucht er etwa bei Behörden nach Antworten und empfiehlt andere Seiten, die sich mit dem Thema befassen.
In unserer Region ist Frey (noch) alleine mit seiner Meinung, was ihn nicht stört. Doch warum will er sich nicht zurück ins Leben holen lassen? Die Antwort ist simpel: "Ich will gesund sterben." Zu viele Menschen seien schon als Pflegefälle wieder aufgewacht.
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