Julius Müller: Informativer Spaziergang am Neustädter Friedhof

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Kneippbundvorsitzende Brigitte Schmiedicke konnte einen "Star" für die Friedhofstour gewinnen. Julius Müller, mehrfacher Buchautor und Profi in Sachen Friedhofsgeschichten (die meisten vom Wiener Zentralfriedhof), führte die Schar an Interessierten durch das Neustädter Areal - und wusste mit einigen Anekdoten auch die "erfahrenen" NeustädterInnen zu begeistern.

Beklemmend die Geschichten über die Katastrophen und Weltkriege - eine blieb besonders im Gedächtnis. Müller: "Brigitte, meine Frau, ist eine Bad Fischauerin und im 2. Weltkrieg, der Vater war eingerückt, kam auf Heimaturlaub, ist die Munitionsfabrik wieder in die Luft gegangen durch Bombenangriffe. Er war fünf Tage im Löscheinsatz, dann war der Urlaub zu Ende, er rückte ein und ist nie mehr nach Hause gekommen..." An die Explosionen in den Munitionsfabriken erinnern gleich mehrere Mahnmale am Friedhof.

Weiter mit Wortwitz, jedoch mit großem Respekt vor den Toten: "So wie der Herr Bürgermeister Barwitzius gestorben ist, wünscht sich das jeder. Er ist in der Früh aufgestanden, hat sich die Zeitung genommen vor der Haustür, sagte, er bleibe noch ein bisserl liegen und seine Frau hat das Frühstück gemacht und dann ist er eingeschlafen. So wollen wir alle - aber noch nicht!" Zur Erinnerung Hans Barwitzius 1914 - 2005. Die Urne seines Sohnes Hans (gest. 1992) liegt übrigens im Urnenhain des Friedhofes (neu errichtet 1972), dicht an der Friedhofsmauer.

Vorbei an den Bürgermeistergräbern Kraupa und Wehrl (der zur Kindheit Müllers Luftschutzwart während der Bombenangriffe gewesen ist - "ein sehr beruhigender Mensch zu dieser Zeit").

Viel früher: Wie lange die Gebeine der in Wiener Neustadt wegen Hochverrats 1671 hingerichteten Graf Peter Zrinyi und Fran Krsto Frankopan nicht zur ewigen Ruhe gebettet werden konnten, zwischen den Ländern hin- und hergeschickt und schließlich 1919 in die Kathedrale von Zagreb umgebettet wurden. Die (leeren) Grabsteine sind noch am Dom in Wiener Neustadt und am städtischen Friedhof zu sehen, werden jährlich von vielen Kroaten besucht, die die beiden Hingerichteten als Nationalhelden betrachten.

Eines muss man jedoch den Kneippbündlern zugestehen: Auch ihr Wissen um den städtischen Friedhof ist allererste Güte.

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