Streit vorm letzten Jahr
Wiener Neustadt, Militärgymnasium: Eltern der 7. Klassen werfen Lehrern vor, sehr tendenziös beurteilt zu haben.
Ums BORG in der MilAk herrscht im nächsten Sommer absolute Ruhe: Dann ist es vorbei mit dem Schulbetrieb. Ministerium und Bund haben diesen Schulzweig - einzigartig in ganz Österreich - eingestellt. Aufregung genug, denn bislang gibt es seitens der Betreiber keine klare Stellungnahme dazu, ob es in anderer Form einen militärischen Ausbildungszweig geben wird.
Jetzt kann von Ruhe noch keine Rede sein. Einige Eltern von Schülern einer 7. Klasse (insgesamt gibt es zwei) erheben ein Jahr vor der Matura ihrer Kinder schwere Vorwürfe gegen zumindest zwei Professoren. Diese sollen vorsätzlich dazu beigetragen haben, die Klasse noch mehr auszudünnen, als sie es ohnehin bereits war. Besonders in Biologie und Mathematik soll es, so betroffene Eltern, zu nicht sachgemäßen Beurteilungen gekommen sein. Mit der Folge, dass nur mehr elf Schüler übrig geblieben sind, die anderen haben aufgegeben. Ein Vater: "Jede Schularbeit in Mathematik und Biologie musste wiederholt werden, da immer 80 Prozent der Schüler mit 'Nicht Genügend' beurteilt worden sind."
Für die Eltern ist klar: "Man spielte mit der Zukunft der Kinder." Zukunft deswegen, weil es im MilAk-BORG nicht mehr möglich ist, die 7. Klasse zu wiederholen. Der Vater eines Schülers hat beim Landesschulrat Berufung gegen das Zeugnis seines Sohnes (zwei Mal "Nicht Genügend") eingelegt.
Direktor kontert
Schulleiter Werner Sulzgruber weist die Anschuldigungen strikt zurück: "Zum Schulschluss gehen die Wogen verständlicherweise hoch, aber für meine Lehrkräfte halte ich die Hand ins Feuer."
Für Schüler mit Problemen wurden eigene Förderkurse eingerichtet, die Eltern rechtzeitig informiert, aber "wenn sich jemand das ganze Jahr nicht zu einem Gespräch einfindet, kann man das dann nicht mehr rechtzeitig korrigieren".
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