Billiger "Sprit" regt auf
Politiker nehmen zu Alkohol-Kampfangeboten mancher Lokale Stellung: "So bitte nicht!"
WIENER NEUSTADT (pz, bw). "Saufen bis der Notarzt kommt" steht am T-Shirt eines 16-jährigen Burschen. Das fällt in einer wieder eröffneten Neustädter Diskothek nicht schwer, zumal die Jugend nicht einmal viel Geld benötigt, um sich zu betrinken: Longdrinks nur zwei Euro, alle 0,35 Flaschen für nur 25 Euro, Spritzer Weiß nur zwei Euro, "Flotter Dreier Feiglinge" nur 7,50 Euro und viele feuchtfröhliche Aktionen mehr.
Aufforderung zum Saufen
In einem Tanzlokal an der Grazer Straße kosten zwei Bacardi-Cola nur 4,50 Euro. Zwei Tequila bekommt man um vier Euro. Das muntert geradezu zum Koma-Saufen auf. Vor allem die jungen Gäste.
Kopfschütteln bei Gesundheitsstadträtin Margarete Sitz: "Diese Angebote gehen in die verkehrte Richtung. Ich kann verstehen, dass die Unternehmer ihr Geschäft in Gang bringen wollen und auf wirtschaftlichen Erfolg abzielen, aber nicht auf dem Rücken unserer Jugend. Diese Dumping-Preise begünstigen das Kampftrinken. Und schneller, als wir schauen können, haben wir die gleichen Probleme wie in der Herrengasse."
Jugendstadtrat Udo Landbauer will die Jungen nicht aus der Verantwortung nehmen ("Wer wählen kann, sollte auch seinen Alkoholkonsum selbst abschätzen können"), fordert jedoch strengere Kontrollen und Sanktionen: "Ohne Sanktionen wird es nicht gehen." Von der Gastronomie hört man außerdem: "Solche Saufaktionen bringen überhaupt nichts."
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