Der Politik fehlt es an Frauen

BEZIRKSBLÄTTER: Dieses Jahr steht der Frauentag unter dem Motto "Vereinbarkeit von Frau mit Kinderbetreuung, Familie, Beruf, Freizeit, Kultur". Warum gerade dieses Thema?

Sitz: Weil das Thema eine zentrale Rolle im Leben jeder Frau spielt. Es betrifft alle Frauen und kristallisiert sich bei jedem Frauentreff als das Problem schlechthin heraus, daher wollen wir es am Frauentag nochmals beleuchten. Frauen sind wahre Multitalente. Sie müssen nicht nur Beruf und Familie unter einen Hut bringen, sondern auch die Großeltern, Eltern und auch sich selbst. Genau die Zeit für einen selbst bleibt bei vielen Frauen auf der Strecke.

Wie wichtig ist dieses Thema noch?

Dieses Thema hat nichts an seiner Brisanz verloren. Daher haben wir auch den neuen Folder Vereinbarkeit Beruf & Familie aufgelegt. Gerade die Kinderbetreuung ist noch immer ein wichtiges Thema für Frauen. Die Strukturen müssen gegeben sein. Ohne diese kann Frau nicht arbeiten gehen. Gerade in den typischen Frauenberufen ist Flexibilität das A und O, daher müssen sich auch die Öffnungszeiten in den Kinderbetreuungseinrichtungen ändern. Die geplante Flexibilisierung der Arbeitszeit wird uns dazu zwingen, das Angebot anzupassen.

Doch diese Probleme werden seit Jahrzehnten diskutiert. Tritt man in Sachen Frauenpolitik auf der Stelle? Wir feiern seit mehr als 100 Jahren Frauentag, brauchen wir ihn immer noch und warum?

Ganz klar ja. Die Probleme haben sich im Wesentlichen nicht entschärft. Noch immer ist es so, dass Frau in der Familie zurücksteckt. Der Mann steht im Vordergrund und macht Karriere. Frau muss Beruf, Kinder und Haushalt und noch viel mehr managen. Für das Wohl der anderen steckt sie ihre eigenen Bedürfnisse zurück. Notfalls auch ihre Karriere. Frauen haben sehr viel unbezahlte Arbeit zu leisten. Und gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist auch noch immer eine Illusion. Selbst in Beamtenberufen richten es sich viele Männer zu ihrem Vorteil.

Um etwas zu ändern, braucht es mehr Frauen in der Politik, aber die sind Mangelware. Weibliche Politikerinnen spielen noch immer eine untergeordnete Rolle. Auch in Wiener Neustadt. Meist bedienen sie Klischees in Sachen Ressorts oder zum Organisieren großer Charity-Events. Warum werden Politikerinnen gerne in Schubladen gesteckt?

Ja, leider gibt es zu wenig Frauen in der Politik. Die Gesetze werden von und großteils auch für Männer gemacht. Dazu muss man auch anmerken, dass Frauen keine Zeit haben Politik zu machen. Und wenn dann liegen die Ressorts aufgrund der beruflichen Erfahrung meist auf der Hand. Frauen kommen aus Sozialberufen, da bieten sich Ressorts wie Frauen, Gesundheit oder Familie an. Die Berufe, aus denen Frauen kommen, spiegeln sich dann auch in der Frauenpolitik wider. Die traditionellen Geschlechterrollen, die wir schon als Kind mitbekommen, ziehen sich bis zur Staatsspitze. Da haben wir noch einen langen Aufklärungsprozess vor uns. Hier gilt es, alte Strukturen aufzubrechen.

Nochmal zurück zum Frauentag. Was darf man sich vom heurigen Frauentag erwarten?
Erstklassige Diskussionen, ein interaktives Schauspiel des SOG-Theater, das genau diese Probleme visualisieren soll. Zum Abschluss wird Emma Kreska Chansons für uns singen.

Zur Sache

Am Freitag, den 10. März, von 17 bis 20 Uhr lädt Frauenstadträtin Margarete Sitz, MSc, in Zusammenarbeit mit dem Verein „Wendepunkt“, der Mädchenarbeit „Lotta“ und dem Büro Planung & Vielfalt zum Frauentag ins SUB Wiener Neustadt (Singergasse 6-8).

Im Rahmen der Veranstaltung unter dem Motto „Vereinbarkeit“ geht es darum, sämtliche Aspekte dieses Problemfeldes zu beleuchten, Strategien für eine bessere Vereinbarkeit zu erarbeiten, Angebote der Stadt vorzustellen und darum, Fragestellungen und Erkenntnisse aus der erfolgreich laufenden Frauentreff-Reihe einfließen zu lassen.

Am Programm stehen zudem eine Performance des „Sog.Theater“ sowie ein musikalischer Leckerbissen.

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