Politik will neues Wohnzimmer
Während die SPÖ lediglich auf einen autofreien hauptplatz setzt, wollen die anderen Fraktionen eine ganz neue Optik.
WIENER NEUSTADT. Parkende Autos überall, durchbrausende PKW, kaputte Sitzgelegenheit: Der Hauptplatz Wiener Neustadt ist schon seit Jahren keine Augenweite mehr. Darin herrscht bei den Politikern Einvernehmen. Uneinig ist man sich dabei aber wie der Hauptplatz künftig aussehen soll. Und wie das ganze bezahlt werden soll. Die Stadtkassen sind leer.
"Unsere Innenstadt muss es uns wert sein, dass wir Geld in die Hand nehmen. Wenn wir 250.000 Euro für den Fischapark haben, der auf das Geld sicher nicht angewiesen ist haben, dann müssen wir es auch für das Herz unserer Stadt haben", fordert Vizebürgermeister Christian Stocker (ÖVP) auch eine Dotierung für einen neuen Hauptplatz.
Autofreie Zone
Als erster Schritt sollen die Autos vom Hauptplatz verschwinden - zumindest vom westlichen Teil. "Es zeigt sich einfach, dass ein gedeihliches Miteinander von motorisiertem Verkehr, Spielplätzen und Schanigärten nur sehr schwer möglich ist. Deshalb haben wir uns auf vielfachen Wunsch der Bevölkerung hier Gedanken gemacht", begründet Bürgermeister Bernhard Müller seine Entscheidung.
Doch für die restlichen Fraktionen geht der autofreie Hautplatz nicht weit genug. Sie wollen einen neuen Hauptplatz von der Mariensäule bis zum Schrauthammerbrunnen. "Der Hauptplatz ist das Wohnzimmer der Stadt und dementsprechend schön sollte er sein", meint ÖVP-Klubobmann Philipp Gruber.
Volksbefragung
"Autofrei schön und gut, aber das muss aber auch Hand in Hand gehen mit Investitionen in vergrößerte Spielplätze, neue Sitzmöglichkeiten, auch Brunnen wären zu begrüßen, da diese den Flair eines Hauptplatzes ausmachen", stellt sich Gemeinderätin Evamaria Sluka-Grabner den Stadtkern vor. Verzichten könnte sie jedenfalls auf die große Anzahl an Taxiabstellplätzen. "Die Taxis könnten in der Brodtischgasse einen neuen Platz finden", schlägt dazu Vizebürgermeister Christian Stocker (ÖVP) vor. Auch die FPÖ wünscht sich einen anderen Platz für die Taxis. An deren stelle könnte sich Verkehrsstadtrat Michael Schnedlitz Halteplätze für Kurzbesorgungen vorstellen. Aber im Endeffekt will die FPÖ eine Volksabstimmung zur Zukunft des Hauptplatzes. Schnedlitz: "Da der Hauptplatz alle Bürger Wiener Neustadts trifft, muss es sobald verschiedene fertige Konzepte vorliegen zu einer zwingenden und verbindlichen Volksabstimmung kommen."
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