Das bleibt von Erwin Pröll im Wienerwald
Wegbegleiter und Gegner analysieren, was in der Region nach dem Rücktritt des Landeshauptmanns bleibt.
REGION WIENERWALD (mh). Er ist der längstdienende Landeshauptmann Österreichs. 25 Jahre prägte seine Handschrift die Bundespolitik, das Land und auch die Region Wienerwald. Zahlreiche Projekte und Geschichten sind in unserer Region mit dem Namen Erwin Pröll verbunden. Die Bezirksblätter haben Wegbegleiter, Gegner und Projekte gefunden, die ein Bild der Ära Pröll zeichnen. Mit Licht und Schatten.
Respekt vor Lebensleistung
Landtagsabgeordneter und Eichgrabens Bürgermeister Martin Michalitsch (ÖVP) kann auf eine über 25-jährige Arbeit in Erwin Prölls unmittelbarer Nähe zurückblicken und hat großen Respekt vor seiner Lebensleistung: "Für uns in der Region bleibt vor allem die erfolgreiche Realisierung St. Pöltens zu einer vollwertigen Landeshauptstadt, die viele Arbeitsplätze direkt vor die Haustüre gebracht hat." Aber auch die Unterstützung vieler regionaler Projekte habe Vorteile für die Region gebracht. "Das beginnt aktuell beim Burg-Wettbewerb in Neulengbach und geht über in unser Gemeindezentrum in Eichgraben, wo uns der Landeshauptmann großzügig geholfen hat."
Unheimliches Machtempfinden
Für Wolfgang Luftensteiner, von 2003 bis 2015 SPÖ-Bürgermeister der Marktgemeinde Altlengbach, ist Erwin Pröll ein Mann mit einem unheimlichen Machtempfinden: "Das hat er jeden spüren lassen, der nicht seiner Meinung war." Er selbst sei einmal Opfer einer der emotionalen Ausbrüche Prölls geworden, als er es wagte, Schulden des Landes für den Lärmschutz beim Knoten Steinhäusl einzufordern.
Nicht alles schlechtreden
"Man darf trotz aller Selbstherrlichkeit mit fürstentumähnlichem politischen Gehabe nicht alles schlechtreden", meint Neulengbachs FPÖ-Stadtparteiobmann Peter Matzel zum scheidenden Landeshauptmann: "Immerhin fiel in seine Ära die Stadterhebung Neulengbachs." Stefan Buger von den Grünen in Neustift-Innermanzing sieht als positiv, dass unter Pröll viele Kulturinitiativen aus der Taufe gehoben wurden. "Auch war jedoch zu erkennen, dass der öffentliche Verkehr in den letzten Jahren ins Hintertreffen geriet."
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