Medikamenten-Müll beim Flüchtlingsquartier: Panikmache nicht angebracht

Gebrauchte Spritzen und Tabletten fanden sich laut Diakonie nicht unter den Fundstücken. | Foto: Privat
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Die Diakonie wehrt sich gegen die Drogenmüll-Vorwürfe der FPÖ Neulengbach beim Flüchtlingshaus.

NEULENGBACH (mh). Massive Vorwürfe gegen das Flüchtlingshaus der Diakonie in der Garnisonstraße erhebt FPÖ-Stadtparteiobmann Peter Matzel. In der vergangenen Woche sollen in der Nähe des Asylquartiers neben Bunt- und Weißglas-Containern leere Dosen der Ersatzdroge Methadon und benutzte Spritzen gefunden worden sein. Weiters berichtet Matzel von einem Flüchtling, der zusammengebrochen sein und dabei ein Plastiksackerl mit Medikamenten verloren haben soll. Die FPÖ Neulengbach fordert als Konsequenz ein Ende der Versorgung Drogenabhängiger in dieser Unterkunft.

Verschiedene Vorfälle vermischt

Für Judith Voglsinger, Leiterin des Flüchtlingshauses, ist die Panikmache nicht angebracht: "Hier werden drei verschiedene Vorfälle der letzten Monate vermischt." Das bestätigt auch Alexandra Gröller, Geschäftsführerin des Diakonie-Flüchtlingsdienstes: "Zwei unserer Bewohner sind unter amtsärztlicher Kontrolle in Substitutionstherapie. Der betroffene Bewohner wurde bereits von den Betreuern darauf hingewiesen, dass die leeren Medikamentendosen in Zukunft korrekt entsorgt werden müssen." Gebrauchte Spritzen und Tabletten fanden sich jedoch nicht unter den Fundstücken.

Nur Nierenmedikamente

Bei den in einem öffentlichen Mistkübel gefundenen Medikamenten handelt es sich laut Gröller um die unsachgemäß entsorgten Nierenmedikamente eines Dialysepatienten, der die alten Medikamente von seiner früheren Unterkunft mitgebracht hat, inzwischen aber medikamentös neu eingestellt worden ist. "Er wollte die alten Medikamente weit weg von den Kindern im Haus entsorgen und hat dafür einen öffentlichen Mistkübel gewählt. Diese Medikamente sind weder Sucht- noch Substitutionsmittel. Auf seine inkorrekte Vorgangsweise vom Betreuerteam hingewiesen, entschuldigte sich der Bewohner."

Keine Medikamente auf der Straße

Zum zusammengebrochenen Flüchtling ergänzt Voglsinger: "Vor dem Pflegeheim Beer ist vor rund einem Monat ein Mann mit Atemnot zusammengebrochen. Er wurde ins Krankenhaus St. Pölten gebracht." Mit den Medikamenten habe dieser Vorfall nichts zu tun, sagt Voglsinger im Gespräch mit den Bezirksblättern. Bereits im Herbst führte ein ähnlicher Vorfall zu einem Einsatz von Polizei und Rettung. Auf der Böschung des Laabenbaches in der Nähe des Tennisplatzes wurde ein Asylwerber gefunden. Der Mann lag reglos am Ufer und reagierte apathisch auf Passanten, die nach dem Rechten sahen. Die Augenzeugen alarmierten die Einsatzkräfte, welche den Mann abtransportierten.

Zur Sache

Im Flüchtlingshaus der Diakonie in Neulengbach wohnen derzeit insgesamt 95 Menschen, die derzeit auf den Abschluss ihres Asylverfahrens warten. Davon 17 mit erhöhtem Betreuungsbedarf. Unter diesen 17 Personen mit erhöhtem Betreuungsbedarf finden sich 1 Dialysepatient, 1 autistisches Kind, 1 Kind mit kognitiver Behinderung, das erfolgreich die Sonderschule besucht, 1 Kind und 3 Erwachsene mit schweren chronischen körperlichen Erkrankungen, 8 Erwachsene mit psychiatrischen Diagnosen und 2 Erwachsene in Substitutionstherapie. Bei den anderen 78 Bewohnern handelt es sich um die Familienangehörigen einiger der Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf und weitere Bewohner auf Standardbetreuungsplätzen.

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