Rehau Neulengbach
Ende einer Ära für die Region

Ehamalige Farben und Lackfabrik von Paul Engländer 1870, heutiges Rehau-Gelände | Foto: Foto: Archiv Neulengbach (Ansicht alte Postkarten)
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  • Ehamalige Farben und Lackfabrik von Paul Engländer 1870, heutiges Rehau-Gelände
  • Foto: Foto: Archiv Neulengbach (Ansicht alte Postkarten)
  • hochgeladen von Karin Kerzner

Viele Feste hat sie gefeiert, aber den 70iger erreicht sie leider nicht mehr. Mit der Schließung der Rehau in Neulengbach endet nach 64 Jahren eine Synergie, die Neulengbach prägte.

NEULENGBACH. Bereits 1870 war der Standort Arbeitgeber für die Menschen aus der Region. An der Westbahn, anno dazumal noch Kaiserin-Elisabeth-Bahn genannt, gründete der in Ungarn geborene Paul Engländer hier eine Lack- und Farbenfabrik und beschäftigte bereits 80 Mitarbeiter. Die Engländergasse hält ihn dafür bis heute in Erinnerung. Nach seinem Tod 1937 wurde die Fabrik unter dem Namen Ebersberger Lackfabrik weiter geführt. Nach der Enteignung im Zweiten Weltkrieg und gestellten Wiedergutmachungsansprüchen 1955, wurde das Werk nach mehrjährigem Betriebsstillstand schließlich 1961 von der deutschen Firma "Rehausplastik" aus dem bayrischen Rehau übernommen.

Am 13. Jänner kam das Aus

Der Betrieb hat alle 113 Personen beim AMS vorangemeldet und schließt Ende 2021 das Werk endgültig. Doch kam es wirklich so plötzlich? Schon zu Beginn des Jahres 2019 wurden 64 Mitarbeiter abgebaut. Zum 60. Jubiläum 2016, als das Aus der Plastikrohre und der Beginn der Mikrokabel-Produktion begann, wurden 61 Personen gekündigt. Dazu ein ehemaliger Mitarbeiter:

"Die Stimmung war aufgrund von laufenden Kündigungen schon seit längerem angespannt. Ich war bei der Kündigungswelle 2016 dabei. Nach über 20 Jahren war das für mich ein Schock"

, so Karl M. (Name von der Redaktion geändert). Dazu der ehemalige Geschäftsführer Alois Heiss:

"Ich war mit einigen Entscheidungen nicht einverstanden und bin 2016 gekündigt worden. Ich habe befürchtet, dass es so ausgehen wird. Es tut mir trotzdem immens leid für Neulengbach und für die Mitarbeiter. Die Entscheidung mag für den Konzern durchaus die richtige sein, für Neulengbach ist es sehr schade."

, fügt er hinzu.

"Für mich und die Gemeinde war die Ankündigung der Rehau-Schließung ein Schock. Ich war überrascht, da die Rehau in den letzten Jahren große Investitionen getätigt hat. Es ist aber vor allem für die Mitarbeiter ein schwerer Schlag. Ich habe sofort mit der Werksleitung von Rehau und mit ECO Plus, welche eine Datenbank von Firmen hat, die Standorte suchen, Kontakt aufgenommen. Diese Woche gibt es bereits ein Gespräch über eventuelle Strategien bezüglich Übernahmen von Teilen des Werkgeländes."

, so Bürgermeister Franz Wohlmuth. Egal mit wem man spricht, Neulengbach trauert um einen langjährigen Arbeitgeber.

Ehamalige Farben und Lackfabrik von Paul Engländer 1870, heutiges Rehau-Gelände | Foto: Foto: Archiv Neulengbach (Ansicht alte Postkarten)
Plastikrohre der Firma Rehau und Schloss Neulengbach im Hintergrund | Foto: Foto: Michael Holzmann

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