Fluss-Serie Teil 5
Renaturierung - Die Große Tulln bekommt ihre Natürlichkeit zurück

Laabenbach zwischen Neulengbach und St. Christophen mit den typischen Schauberger-Elementen  | Foto: Karin Kerzner
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  • Laabenbach zwischen Neulengbach und St. Christophen mit den typischen Schauberger-Elementen
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Um einen ökologisch guten Zustand der Großen Tulln zu erreichen wird ihr Stück für Stück Natur zurückgegeben.

WIENERWALD. Mit der Regulierung des Flusses gingen die flusstypischen Lebensräume weitgehend verloren. Die Entfernung der Wehre, die Renaturierungsprojekte zwischen St. Christophen und Neulengbach sowie in Judenau, haben zu einer starken Verbesserung des ökologischen Zustandes beigetragen. Auch kleinere Revitalisierungen, wie in Plankenberg, zeigten große Erfolge. "Bereits im Jahr 2005 wurden durch den fischpassierbaren Umbau der Wehranlage in Judenau, die Fischbestände der Großen Tulln wieder mit jenen der Donau vernetzt. Insgesamt wurde somit die Grundlage für die Entwicklung eines gewässertypischen, sich selbst erhaltenden Fischbestandes geschaffen", so Kulturtechniker Jan Köck, der mit der ökologischen Bauaufsicht der Renaturierungen betraut war.

Die Liechtenstein-Au

2013 wurde zwischen St. Christophen und Neulengbach, das von der Stadtgemeinde Neulengbach 2011 beschlossene Renaturierungsprojekt "Schauberger-Park", in die Tat umgesetzt. Im unteren Teil erhielt der Laabenbach mit Elementen von Schauberger (1885-1958), wie Sichelbuhnen, Trichtern und einer pendelnden Niederwasserrinne im bestehenden Flussbett neue Lebensräume. Im oberen Teil, konnte sich in Abschnitten mit noch vorhandenem Auwald, eine komplett freie Fließstrecke auf einer Länge von 750 Meter entwickeln. "Kein Vergleich zum früheren trapezförmigen Kanal", freut sich Hans Haslinger, Obmann des Vereins IG Campus Lengbach, der das Projekt filmisch festhielt und eine Entdeckungsreise empfiehlt: "

Um die Schauberger-Elemente zu erkennen, findet man am Radweg auf der Höhe des Tennisplatzes eine Tafel, wo zum Beispiel eine Schnecke gut erklärt ist, damit man sie von einer Sichelbuhne unterscheiden kann."


Natürliche Weiterentwicklung

Nach dem ersten Hochwasser wurde der Fluss richtig lebendig.

"Es kam zu Umlagerungen im Gewässerbett mit Uferanrissen und unterspülten Bäumen. Es bildeten sich Steilufer, Schotter- und Sandbänke, tiefe Kolke und eine Reihe von Bäumen wurde entwurzelt. Erst durch die Umlagerung der Bachsohle blieben die Laichplätze für Fische, wie die Bachforelle, erhalten. Die Uferanbrüche boten zum Beispiel Raum für die Bruthöhlen des Eisvogels", so Köck.

Als messbarer Erfolg wurde im neuen Gerinne unter anderem eine starke Zunahme der Anzahl an Fischen festgestellt. "Auch den Hochwasserschutz betreffend, zeigten sich positive Auswirkungen", so Köck.

Nachbesserungen erforderlich

Ausschwemmungen weiteten den Fluss auf mehr als im Konzept vorgesehene 12 Meter aus. Die Liechtenstein'sche Forst- und Gutsverwaltung, vertreten durch Gundakar von und zu Liechtenstein, die ihr Areal im Ausmaß von ca. 12 Hektar im Rahmen eines Pachtvertrages zur Verfügung stellte, fordert eine Absicherung der Uferböschungen und den Rückbau auf 12 Meter Kronen-Öffnung. Die Frist, die per Gericht mit Ende 2020 datiert war, wurde verlängert, da noch keine Einigung erzielt werden konnte, wie der betroffene Streckenabschnitt ökologisch-konzeptkonform und gleichzeitig langfristig-sicher reguliert werden kann. Die Vorschläge werden derzeit geprüft. Nächste Woche: Angeln am Fluss.

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