Wienerwald/Neulengbach: Asyl in der Region ein Jahr nach der Welle
Vor einem Jahr war der Höhepunkt der Flüchtlingswelle. Mittlerweile fanden viele Menschen Schutz in der Region. So leben die ersten Ankömmlinge heute.
REGION WIENERWALD/NEULENGBACH (mh). Vor einem Jahr begann der Höhepunkt der Flüchtlingswelle. Die Bezirksblätter haben sich in der Region Wienerwald/Neulengbach umgesehen, wie die Lage in den Gemeinden ist und welche Fortschritte es bei der Integration gibt.
Flucht nach Österreich
Hawree Ahmad aus dem Irak und Serwer Sheikh Mousa aus Syrien haben die erste große Hürde geschafft. Gut betreut von der Initiative Mosaik Eichgraben ist ihnen nach rund einem Jahr der Sprung aus dem "Sonnenhof" in Eichgraben gelungen. Sie haben einen positiven Asylbescheid in der Tasche und sind mittlerweile beide privat in Eichgraben untergebracht. "Als ich vor zehn Monaten nach Traiskirchen gebracht wurde und das erste Mal Deutsch hörte, dachte ich, dass ich diese Sprache niemals lernen werde", erzählt Hawree, 29-jähriger Absolvent eines Jusstudiums im Irak, in lupenreinem Deutsch. Auch der 35-jährige Serwer spricht mittlerweile wie ein Wasserfall: "Ich habe in Syrien englische Literatur studiert und war Englischlehrer und Dolmetscher", erklärt er sein Sprachtalent.
Eichgraben als Vorbild
Eichgraben gilt als Musterbeispiel, wie Flüchtlinge in einer überschaubaren Anzahl vorbildlich integriert werden können. "Dass es bei uns gut läuft und eigentlich keine Probleme gibt, verdanken wir ganz sicher den Bürgerinnen – es sind hauptsächlich Frauen, die sich unglaublich engagieren", bringt Bürgermeister Martin Michalitsch (ÖVP) das Erfolgskonzept auf den Punkt. Für Sissi Hammerl von der allseits gelobten Initiative Mosaik Eichgraben besteht dennoch kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: "Der Start ist gut gelungen und ich hoffe, dass wir jetzt auch so weitermachen können. Ganz dringend gebraucht würde Wohnraum." Und der ist in Eichgraben alles andere als günstig. Dem überschaubaren Eichgraben stehen in der Region mit der ehemaligen Kaserne in Neulengbach und dem Kloster am Stein in Maria Anzbach große Flüchtlingsquartiere gegenüber. Beide Unterkünfte werden von der Diakonie betreut.
Zur Sache
Asylwerber pro Gemeinde (Stand 1.7.2016):
Altlengbach 25
Asperhofen 2
Brand-Laaben 17
Eichgraben 45
Kasten bei Böheimkirchen 3
Kirchstetten 6
Maria Anzbach 73
Neulengbach 163
Neustift-Innermanzing 17
Stössing 27
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