Widerstand gegen AHS-Unterstufe
„Die Verfügbarkeit hochwertiger Bildungsangebote in unserer Region ist ein zentrales Zukunftsthema“, weiß der Altlengbacher ÖVP-Gemeinderat Daniel Kosak. „Dennoch halte ich die Pläne Neulengbachs, eine AHS-Unterstufe errichten zu wollen, für einen schweren Fehler. Ich sehe keinen Sinn darin, wenn die Gemeinden in der Region einander konkurrierende Bildungsangebote machen. In meiner Funktion als Obmann der Neuen Mittelschule Laabental lehne ich diese Pläne mit großer Vehemenz ab.“
„Jahr für Jahr investieren wir in die Neue Mittelschule Laabental viel Geld in Ausstattung und Qualität des Unterrichts, die Schule genießt einen ausgezeichneten Ruf und ist mit der Ausbildung in einer Unterstufe völlig gleichwertig“, so Kosak. „80 Prozent der Geburtsjahrgänge der drei Trägergemeinden besuchen die Laabental-Schule. Ab dem Zeitpunkt, wo es in Neulengbach eine eigene AHS-Unterstufe gibt, sind die Schulstandorte Laabental und vermutlich auch Eichgraben in ihrer Existenz schwer gefährdet. Da geht es nämlich nicht um einen fairen Vergleich der Qualität, sondern schlicht darum, dass allein der Begriff der Unterstufe positiver besetzt ist, als jener der Haupt- oder Neuen Mittelschulen.“
Auch die Tatsache, dass unter den Eltern Unterschriften für die Errichtung einer Unterstufe gesammelt wurden, ist problematisch für Kosak. „Ich kann für jede Menge Dinge Unterschriften sammeln. Wenn ich etwa verlangen würde, dass ab morgen keine Steuern mehr eingehoben werden sollen, dann habe ich auch schnell ein paar tausend Unterschriften beisammen. Das ändert aber auch nichts daran, dass dies keine sinnvolle Maßnahme wäre.“
Mit dem Bürgermeister von Neulengbach habe man in den meisten Dingen ein gutes Einvernehmen. „In der Frage der Unterstufe sind wir aber deutlich unterschiedlicher Meinung. Wenn Neulengbach sich zu einer Schulstadt entwickeln will, dann habe ich nichts dagegen. Wenn das aber zu Lasten anderer Gemeinden und ihrer Schulen geht, dann werde ich mich als Schulobmann wehren. Niemand kann Interesse daran haben, dass in Neulengbach ein Schulgebäude nach dem anderen errichtet wird, in der Umgebung aber womöglich Schulen geschlossen werden müssen. Wenn Neulengbach seine Rolle als Schulstandort ausbauen will, dann wäre es besser, man bemüht sich um eine berufsbildende Schule, eine HTL oder ähnliches. Die Verfügbarkeit der Oberstufe in Neulengbach ist eine tolle und sinnvolle Ergänzung des Bildungsangebotes in der Region. Damals ist aber auch klar kommuniziert worden, dass es dabei bleiben wird, um die anderen Schulen in der Region nicht zu gefährden. Die WIR-Gemeinen sollten im Bildungsbereich enger zusammenarbeiten, anstatt einander zu konkurrieren. “
Der Unterstützung der drei betroffenen Bürgermeister Hochgerner (Neustift-Innermanzing), Lintner (Brand-Laaben) und Luftensteiner (Altlengbach) ist sich der Schulobmann sicher. "Wir haben hier alle eine sehr klare und einhellige Meinung, wir lehnen diese Art der unnötigen Konkurrenz ab."
Die ÖVP hat dieses Thema aus aktuellem Anlass daher auch auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am 23. Februar setzen lassen. „Als eine von drei Trägergemeinden der Laabental-Schule ist es unsere Verpflichtung, darüber im Gemeinderat zu diskutieren und zu beraten.“
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