Aus für Volkshilfe: Kinderbetreuung kommt zu teuer
Über 150.000 Euro Defizitabdeckung sind zuviel für die Gemeinden Altlengbach, Neustift-Innermanzing und Brand-Laaben.
ALTLENGBACH (red). "Nach vielen Jahren der guten Zusammenarbeit mit der Volkshilfe trennen sich unsere Wege in der Kinderbetreuung nun", verkündete Altlengbachs Bürgermeister Michael Göschelbauer (ÖVP bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. "Die Jahresdefizite waren in dieser Zusammenarbeit einfach zu hoch." In den letzten Monaten hatten die beiden Vizebürgermeister Daniel Kosak (ÖVP) und Wolfgang Luftensteiner (SPÖ) den Ausstieg aus den Verträgen der Krabbelstube und der schulischen Nachmittagsbetreuung verhandelt.
"Keine Zukunft für Zusammenarbeit"
In Summe ging es um mehr als 150.000 Euro, die der Betreiber dern drei Gemeinden (Altlengbach, Neustift-Innermanzing und Brand-Laaben) für diese drei Jahre an Defizitabdeckung in Rechnung gestellt hatte. "Es ist uns gelungen, einige große Brocken herauszuverhandeln", berichtet Kosak. "Am Ende bleiben für Altlengbach aber immer noch rund 60.000 Euro übrig, die wir übernehmen müssen. Das ist ein Haufen Geld, wir haben für diese Zusammenarbeit daher keine Zukunft mehr gesehen."
Verein deutlich billiger
"Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende", fasste Kosak die schweren und langwierigen Verhandlungen zusammen. "Es ging dabei um viel Geld, nämlich um die Defizite seit 2013, die jedes Jahr höher ausgefallen waren als der Betreiber selbst prognostiziert hatte." Beide Einrichtungen wollen die drei Gemeinden Altlengbach, Neustift-Innermanzing und Brand-Laaben nun in Form eines Vereins selbst betreiben. "Wir sind der Meinung, dass wir das deutlich billiger können", sagt Kosak. "Allein, wenn nur die Verwaltungskosten wegfallen, die der Betreiber verrechnet hat, sparen wir uns rund 25.000 Euro pro Jahr."
Personal wird übernommen
Der Verein "Kinderbetreuung Laabental", dessen Gründung ebenfalls im Gemeinderat beschlossen wurde, soll die bestehenden Einrichtungen samt Personal übernehmen und künftig die Krabbelstube sowie zwei schulische Nachmittagsbetreuungen, nämlich jene in der Volksschule und die neue Betreuung in der Mittelschule, organisieren. "Mit dem Personal sind wir ja sehr zufrieden, das übernehmen wir gerne", so Kosak. Für die Eltern und Kinder wird sich nichts ändern. Sie werden in den kommenden Wochen im Detail über die weitere Vorgangsweise informiert. Öffnungszeiten und Preise bleiben in allen Einrichtungen gleich.
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