Mahlzeit: So "bio" ist unser Wienerwald
Im Bezirk St. Pölten bewirtschaften 265 Biobauern 7.726 Hektar. Unsere Region im „Bio-Check"
REGION WIENERWALD/NEULENGBACH (mh). Immer mehr Konsumenten wollen mit gutem Gewissen genießen. Bio allein ist gut, noch besser sind Biolebensmittel aus der Region. Die Bezirksblätter haben den Wienerwald dem Bio-Check unterzogen und einen Biobauern besucht. "Der Bio-Erlebnishof Teix ist seit 1837 im Familienbesitz und wird seit 1985 nach den Richtlinien des organisch biologischen Landbaues bewirtschaftet", erzählt Biobauer Stephan Teix aus Habersdorf in der Gemeinde Asperhofen.
Pionierarbeit in Habersdorf
"Mitte der 1980er-Jahre war bio für viele noch ein Fremdwort", erinnert sich Teix. Den traditionsreichen Mischbetrieb mit Ackerbau, Schweinen, Kühen und Hühnern stellte Teix nach seinem Abschluss der landwirtschaftlichen Fachschule auf "Bio" um und leistete damit mit der vollen Unterstützung seiner Eltern Pionierarbeit. "Wenn ich Bauer werde", so dachte Teix schon damals, "dann Biobauer, weil ich dann in meinem Tun frei bin – und weg von dem Genossenschaftszwang." Die Direktvermarktung spielte schon damals eine große Rolle. "Der Kontakt zu den Konsumenten ist für mich sehr wichtig", sagt der Biobauer, der 1990 den ersten gewerblich geführten Bioladen auf einem Bauernhof in Österreich eröffnete. "Ich war meiner Zeit schon immer voraus!"
Offen für andere Menschen
Nach dem Tod seiner Eltern im Jahr 2005 konzentrierte sich Stephan Teix auf den Gemüsebau. "Von Kräutern über Chili, Paprika und Paradeiser, Zwiebel, Pastinaken, gelbe und rote Rüben, Kürbisse, Zuckermais, Fenchel, Porree, Zucchini, Gurken und Sellerie habe ich als einer der wenigen in der Gegend so gut wie alles und beliefere die Gastronomie und Geschäfte." Eine Besonderheit auf dem Bio-Erlebnishof Teix war schon zur Zeit seiner Eltern die Öffnung des landwirtschaftlichen Betriebes für andere Menschen. Teix erinnert sich gerne an die amerikanischen Touristen, die autobusweise zur Besichtigung kamen und sich über seine Mutter freuten, die beim Kuhmelken den Erzherzog-Johann-Jodler zum Besten gab. Doch auch heute noch ist das "gmiatliche Platzl" nach wie vor Veranstalter von Konzerten, Kunst- und Kulturevents. Nur für die Gastronomie sucht Teix zur Zeit einen Pächter: "Das wird mir aus gesundheitlichen Gründen zu viel."
Zur Sache
Im Bezirk St. Pölten gibt es 265 Biobetriebe mit insgesamt 7.726 Hektar Fläche. Die bäuerlichen Betriebe in Niederösterreich leisten jedes Jahr einen Produktionswert von rund 2,2 Milliarden Euro, das ist fast ein Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Produktion in Österreich.
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