Rettet die Handy-Zombies im Wienerwald
Die Bezirksblätter suchten die größten Gefahrenquellen für Handy-Junkies in der Region.
REGION WIENERWALD/NEULENGBACH (mh). In St. Pölten wurde Niederösterreichs erster Airbag um eine Laterne montiert. Hintergrund – Smartphone-Zombies, sogenannte „Smombies", sollen vor schmerzhaften Kollisionen geschützt werden.
1.560 Unfälle mit Fußgängern
Die Aktion des Kuratoriums für Verkehrssicherheit hat einen ernsten Hintergrund: Im Jahr 2016 gab es 1.560 Unfälle mit Fußgängern im Straßenverkehr durch Ablenkung, 16 Personen starben. Ob auch in der Region Wienerwald/Neulengbach "Smombie-Fallen" lauern oder bereits zugeschnappt haben, konnten uns weder Polizei noch Rettungsorganisationen bestätigen. Daniel Rauchecker, Bezirksstellenleiterstellvertreter beim Roten Kreuz Neulengbach, ist überzeugt, dass bestimmt schon kleinere Unfälle unaufmerksamer Smartphone-User passiert sind: "Zu einem Rettungseinsatz hat eine Ablenkung eines Fußgängers durch das Smartphone meines Wissens noch nicht geführt."
Bisher nur kleinere Unfälle
Auch bei den Polizeiinspektionen Altlengbach und Neulengbach sind derartige Vorfälle nach Anfrage noch nicht aufgetreten. Allgemein hat die Polizei einen klaren Standpunkt: "Personen, die ihren Blick ständig auf ihr Smartphone richten, sind in der Wahrnehmung ihres Umfeldes stark beeinträchtigt. Augen, Ohren und Gedanken der sogenannten ‘Smombies‘ sind nicht bei der Sache, wenn sie sich im Straßenverkehr bewegen. Dadurch gefährden sie sich nicht nur selbst, sondern stellen auch eine Gefahr für andere Straßenverkehrsteilnehmer dar", heißt es aus der Landespolizeidirektion Niederösterreich.
Sicher auf Bankerln
Für Jürgen Rummel, Infrastruktur-Stadtrat in Neulengbach (ÖVP), besteht durch angebliche "Smombies" kein Handlungsbedarf, die Laternen im Stadtgebiet mit Airbags zu versehen. "Wir stellen unsere Beleuchtung auf energiesparende LED um. Da wollen wir Geld investieren. Wir haben aber nicht vor, unsere Straßenbeleuchtung umzubauen, damit niemand dagegen rennt." Den Handy-Fans rät Rummel, für das Herumwischen auf den Displays die zahlreichen gemütlichen Bankerl im Gemeindegebiet zu benutzen, statt sich und andere im Straßen- und Fußgängerverkehr zu gefährden.
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