Sommer Helden
Die heißen Jobs im Sommer
Temperaturen wie in der Sauna: Gehörig ins Schwitzen kommen derzeit so manche Berufsgruppen.
WOLFSBERG (tef). Im Juni fielen in weiten Teilen Österreichs die Temperatur-Rekorde. Wenn das Thermometer in Richtung vierzig Grad Celsius klettert, halten das viele Menschen für beinahe unerträglich und stellen ihre Aktivitäten auf ein Minimum ein.
Solche Temperaturen sind für Asphaltierer wie den Einbaupolier Gerd Gwenger (53) und seine Kollegen aber noch vergleichsweise akzeptable Verhältnisse. "Direkt hinter dem sogenannten Fertiger, der Maschine, die den Asphalt aufbringt, haben wir schon Rekordwerte bis zu 70 Grad Celsius gemessen", erzählt der aus Sirnitz stammende Polier aus dem Arbeitsalltag. "Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier und passt sich auch an solche Situationen an", ist Gwenger überzeugt, dass auch die meisten seiner Kollegen gut mit den extremen Temperaturen umgehen können.
Genügend trinken
Bis zu acht Liter pro Tag müssen die Männer, die derzeit den Platz vor der Osttribüne des RZ Pellets WAC asphaltieren, trinken, um nicht gefährlich zu dehydrieren. "Ein wichtiges Alarmzeichen ist, wenn bei extremer Hitze die Schultern, durch die über den Schweiß ausgeschiedenen Salzkristalle weiß werden. Dann muss man schleunigst in den Schatten", warnt Gwenger.
An Realität vorbei
Die Regelung des Gesetzgebers, dass bei über 32,5 Grad Celsius die Arbeit im Freien aus gesundheitlichen Gründen eingestellt werden muss, geht nicht nur bei den Asphaltierern oft an der Realität vorbei. Gemessen wird der Wert nämlich unter standardisierten Bedingungen und vor allem im Schatten.
Massive Unterschiede
Das hat in aller Regel kaum etwas mit den tatsächlichen Verhältnissen zu tun. Vor allem bei Projekten in Innenstädten, wenn es kaum einen Luftaustausch gibt, sind die Unterschiede zwischen den Messergebnissen im Schatten und den tatsächlichen Temperaturen, die zwischen den Häusern herrschen, eklatant.
Schatten bevorzugt
Da wundert es auch kaum, dass Gerd Gwenger, der den "heißen" Job als Asphaltierer schon seit 23 Jahren macht, bei einem Badeausflug mit seiner Familie eher einen schattigen Platz bevorzugt. Nicht ganz so extrem, aber trotzdem außergewöhnlich sind die Bedingungen auch bei einer anderen Berufsgruppe. Die Wolfsberger Stadtgärtner haben derzeit alle Hände voll zu tun, um die ihnen anvertrauten Pflanzen mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.
Der beste Schutz
Ausreichend trinken gilt aber auch bei den Stadtgärtnern als wichtigster Schutz vor gesundheitlichen Schäden durch die aktuell außergewöhnlichen Temperaturen.
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