Weltall
Vom Lavanttal auf den Mars
Günther Golob berichtete im vollen Rathaussaal St. Paul von seiner geplanten Reise zum Mars.
ST. PAUL. Viele Lavanttaler sind schon oft umgezogen und manche in ein fernes Land ausgewandert, doch Günther Golob zieht es auf einen anderen Planeten. Er ist aus 202.586 Bewerbern unter den letzten 100, die die Chance haben bei der Mission "Mars One" auf den Mars zu fliegen und diesen zu besiedeln. Der gelernte Bürokaufmann berichtete vor zahlreichen Verwandten, Bekannten und Interessierten von seinen bisher absolvierten Auswahlverfahren und Vorbereitungen. Unter den Gästen war auch seine Mutter Rosina Golob: "Ich unterstütze meinen Sohn voll und ganz bei seinem Vorhaben und bin sehr stolz auf ihn. Manchmal habe ich schon geweint, wenn ich daran denke, dass er nie mehr zurückkommt."
Kindheitstraum
"Mit sechs Jahren sah ich im Fernsehen das erste Mal einen Astronauten und die Erde vom Weltall aus, da wurde mein Traum geboren", erzählte der Lavanttaler. Im Jahr 2013 erfuhr er vom Aufruf zur Mission "Mars One", fühlte sich angesprochen und schickte ein kurzes Bewerbungsvideo ein. Nach mehreren Auswahlverfahren ist er nun als einziger Österreicher noch im Rennen um das für ihn begehrte Ticket zum Mars ohne Rückflug. Er musste bereits sämtliche ärztliche Untersuchungen über sich ergehen lassen, um die Anforderungen dieser ungewöhnlichen Reise zu erfüllen. "Es soll ja kein Urlaub werden, sondern zur Besiedelung dieses Planeten dienen", sagt der überzeugte zukünftige Astronaut über das Ziel der Mission.
Ab in die Wüste
Als Nächstes steht das Zusammentreffen aller verbleibenden 50 Damen und 50 Herren in einer Wüste an, bei der eine Woche lang die soziale Kompetenz der Teilnehmer auf die Probe gestellt wird. Danach werden die 40 besten für zwei bis drei Monate in eine Druckkammer eingeschlossen, fernab von Zeitgefühl und Tag- und Nachtunterschied. Für diese Prüfung hat sich Golob schon an verschiedenen internationalen Orten vorbereitet. Das Projekt "Mars One" wird in Zusammenarbeit mit internationalen Raumfahrtorganisationen durchgeführt. Schlussendlich kommen 30 Personen in eine achtjährige Ausbildung, in der alle zu Medizinern, Ingenieuren, Biologen, Juristen ausgebildet werden. Nach dieser Ausbildung werden die ersten vier bis sechs Teilnehmer auf den Mars geschickt und danach sollen alle zwei Jahre weitere folgen. Derzeit wird das Projekt von Sponsoren und Investoren am Leben gehalten. So haben auch einige Fernsehteams Interesse an einer Liveübertragung dieser Mission. Es besteht aber die Möglichkeit, dass dieses Projekt aus diversen Gründen nicht zu Ende geführt werden kann. Golob ist überzeugt: "In 20 bis 30 Jahren werden Erdbewohner auf einem anderen Planeten sich ansiedeln können."
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Zur Person:
Name: Günther Golob
Geburtstag: 15. September 1975
Aufgewachsen: die ersten vier Jahre am Reisberg, danach in St. Andrä und Wolfsberg
Familienstand: ledig, drei Kinder, bald ein Enkelkind
Beruf: Diplomierter Projektleiter, Kommunikationstechniker und Bürokaufmann
Hobbys: Seine Leidenschaft ist Musik
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