St. Andrä
Peter Stauber legt sein Amt zurück
Der Bürgermeister und Präsident des Kärntner Gemeindebundes zieht sich aus der Politik zurück.
ST. ANDRÄ. Mit 1. Juli 2020 bricht in der Stadtgemeinde St. Andrä eine neue Ära an: Nach mehr als 23 Jahren tritt Bürgermeister Peter Stauber (SPÖ) von seinem Amt zurück. Im Herbst des Vorjahres kam es bereits zur internen Nachfolgeregelung, wodurch Vizebürgermeisterin Maria Knauder nun bis zu den Gemeinderatswahlen als Bürgermeisterin amtiert und sich der Wahl im Jahr 2021 stellen wird. Zum ersten Mal lenkt nun eine Frau die Geschicke der Gemeinde.
Politische Laufbahn
Stauber blickt auf beinahe 30 Jahre in der Kommunalpolitik zurück: "Diese Arbeit bereitete mir viel Freude und Zufriedenheit. Ich durfte zahlreiche Facetten und Sparten der Politik kennenlernen."
Ab dem Jahr 1991 hatte er das Amt des ersten Vizebürgermeisters über, bis er 1997 zum Bürgermeister der Stadtgemeinde St. Andrä gewählt wurde. Zusätzlich fungierte er von 2006 bis 2013 als Nationalratsabgeordneter und ist seit fünf Jahren für insgesamt 130 Kommunen als Präsident des Kärntner Gemeindebunds zuständig. "Von allen Ämtern bescherte mir meine Tätigkeit als Bürgermeister am meisten Freude", betont Stauber.
Rückzug aus der Politik
Neben gesundheitlichen Problemen und einem Alter von 67 Jahren fand Stauber einen weiteren Grund für seinen Rücktritt: "Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, eine kompetente Nachfolge zu finden. Ich darf von diesem Glück nun Gebrauch machen." Obwohl die Nachfolgeregelung in den letzten Jahren einige Male schwankte, freut sich nun Vizebürgermeisterin Maria Knauder über ihre neue Herausforderung. "Ich scheide mit einem lachenden und einem von Wehmut erfüllten Auge aus der Politik aus", so Stauber. Für ihn ist die Entscheidung des Rückzugs schon vor über einem Jahr gefallen. Im Kärntner Gemeindebund befindet sich die Nachfolgeregelung in Entstehung.
Vizebürgermeisterin am Zug
"Im Jahr 2009 hat mich Peter Stauber in die Politik geholt und seitdem immer unterstützt", erinnert sich die Vizebürgermeisterin. Nach sechs Jahren als Ersatzgemeinderätin wurde sie 2015 zur Stadträtin und im Jahr 2018 zur Vizebürgermeisterin gewählt. Ein Jahr darauf wurde Knauder intern zur Nachfolgerin des derzeitigen Bürgermeisters bestimmt und stellt sich im Jahr 2021 der Bürgermeisterwahl. "Zu meinen Zielen zählen eine gute fraktionsübergreifende Zusammenarbeit und dass alle an einem Strang ziehen", so die 49-Jährige. Sie lebt mit ihrer Familie in Gemmersdorf und ist beruflich als Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin tätig. "Ich bin stolz, dass ich dieses Amt bald über habe und nehme die neue Herausforderung gern an", so Knauder.
Projekte in St. Andrä
Der Bau des Kindergartens und des Altenwohnheims sind bereits auf Schiene, wie Stauber erklärt: "Ich möchte der nachfolgenden Generation eine gute Ausgangsposition hinterlassen." Für ihn spielte die gemeinsame Lösung von Problemen immer eine wesentliche Rolle, in St. Andrä sowie im Kärntner Gemeindebund. "Politik besteht daraus, Kompromisse zu finden", betont Stauber. Die Errichtung des Industrie- und Gewerbeparks St. Andrä Süd und die damit verbundene Schaffung von Arbeitsplätzen und finanziellen Rücklagen war nur einer von vielen Meilensteinen in seiner politischen Karriere in St. Andrä.
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