Denkwürdiges „Hitzespiel“
ST. ANDRÄ (gekl). Rekordverdächtig waren nicht nur die Temperaturen am Freitagabend in der historischen Bischofsstadt des Lavanttales. Während wenige hundert Meter entfernt das traditionelle Geflügelfest „Gackern“ eröffnet wurde, gab es im St. Andräer Stadion ein rekordverdächtiges Fußballspiel in der Unterliga Ost zwischen Aufsteiger SK St. Andrä und dem SC Ulrichsberg. Eigentlich eine Partie von der man anständigen Fußball erwarten konnte, spielten doch zwei Mannschaften, die technisch und taktisch, zu den Besten der Unterliga gehören.
Doch die Hitze sorgte dafür, dass es zu einer überaus hitzigen Partie kam, die kurz vor Schluss am Rande eines Abbruchs war. Mittendrin und nicht nur dabei im Getümmel war Schiedsrichter Emsudin Skalic, der zwar regeltechnisch kaum einen Fehler machte, aber jegliches Fingerspitzengefühl, das diese Partie dringend gebraucht hätte, vermissen ließ. Für die ersten Höhepunkte im Spiel sorgte Ulrichsberg-Tormann Zan Pelko. Er sah nach zwei verbalen Aktionen in der siebenten und achten Minute jeweils die gelbe Karte und musste vom Platz. Ulrichsberg-Trainer Manfred Mocher stürmte auf den Platz um lautstark gegen den Spielverweis seines aus Slowenien stammenden Tormannes zu protestieren und wurde von Schiri Skalic, er stammt aus Bihac in Bosnien, auf die Tribüne geschickt. Auch Ulrichsberg-Coach Hannes Matschek konnte sich lange nicht beruhigen und es dauerte bis zur zweiten Halbzeit bis er ebenfalls die Coaching Zone verlassen musste. In der Schlussphase der hektischen Partie erwischte es Ulrichsberg-Arzt Primarius Henry Puff, er wurde ebenfalls vom Schiedsrichter auf die Tribüne verbannt. So nebenbei gab es noch zwei Gelb-Rote Karten für Ulrichsbergkicker, die Klagenfurter mussten die Partie mit acht Spielern beenden.
Fußball gespielt wurden zwischendurch auch ein paar Mal. SK St. Andräs Tormann Fabrice Theuermann hielt kurz vor der Pause einen Foulelfmeter. Nach dem Seitenwechsel führte ein Doppelschlag (48. und 50. Minute) der Lavanttaler zu einer sicher geglaubten 2:0 Führung. Doch Ulrichsberg gelang der Anschlusstreffer (78.) und wollte das Unmögliche noch möglich machen. Nach den beiden weiteren Ausschlüssen (80. und 85. Minute) bei den Gästen hatten St. Andrä Torchancen im Minutentakt aus denen in der Nachspielzeit das 3:1 erzielt wurde. Schiedsrichter Emsudin Skalic musste in der Schlussphase durch seinen Assistenten Andreas Oberbucher ersetzt werden, da er wegen Wadenkrämpfen nicht mehr laufen konnte. Vorsichtshalber hatte SK St. Andrä Obmann Dietmar Mörtl kurz vor Schluss zusätzliche Ordner rekrutiert um mögliche Ausschreitungen zu verhindern, doch die „Hitzköpfe“ hatten sich bald beruhigt. Ein paar Ulrichsberger „kühlten“ sich anschließend beim Gackern auf der Loretowiese endgültig ab.
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