"Die Bevölkerung wird immer offener für Frauen in der Politik"

Amtsführende Bürgermeisterin: Die Vizebürgermeisterin Maria Knauder vertritt bis Ende Oktober Bürgermeister Peter Stauber | Foto: Mörth
  • Amtsführende Bürgermeisterin: Die Vizebürgermeisterin Maria Knauder vertritt bis Ende Oktober Bürgermeister Peter Stauber
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ST. ANDRÄ. Während des Krankenstandes von Bürgermeister Peter Stauber (SPÖ) führt seine Parteikollegin, Vizebürgermeisterin Maria Knauder, die Amtsgeschäfte der Stadtgemeinde St. Andrä. Die WOCHE Lavanttal sprach mit der amtsführenden Bürgermeisterin über die vorübergehende Aufgabe, Frauen in der Politik und ihre politischen Ambitionen.

WOCHE: Wie fühlt es sich für Sie an, plötzlich amtsführende Bürgermeisterin zu sein?
MARIA KNAUDER: Vom Zeitpunkt her ist es schon akut gewesen, von einem Tag auf den anderen die Amtsgeschäfte zu übernehmen, aber es ist nicht von ungefähr gekommen. Als Vizebürgermeisterin habe ich den Peter auch schon in seinem Urlaub vertreten. Ich bin also nicht wie die Jungfrau zum Kind gekommen, dass ich keine Ahnung habe was da jetzt zu tun ist, denn wir sind ja eingeschult in unseren Referaten. Ich stehe auch eng in Kontakt mit dem Peter. Er hilft mir natürlich bei allen Fragen, er gibt mir Ratschläge und ich informiere ihn über die Gemeinde. Dahingehend ist die Arbeit lustig, anstrengend, kurzweilig, aber schön.

Was bedeutet es konkret die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters zu führen?
Das ist ein großes, umfassendes und interessantes Aufgabengebiet. Aber in erster Linie umfasst es aktuelle Unterschriften, die bei Akten, Bescheiden usw. zu tätigen sind, sowie die Durchführung des Bürgerservices, bei dem man sich die Anliegen, Probleme, usw. der Gemeindebürger anhört. Weiters sind Termine wahrzunehmen, die die Zukunft der Gemeinde betreffen. Außerdem hält man Stadtratssitzungen ab, leitet Gemeinderatssitzungen und führt Gespräche mit den anderen Fraktionen.

Wie lange werden Sie die Amtsgeschäfte in St. Andrä noch führen?

Voraussichtlich bis Ende Oktober, aber das hängt vom Genesungszustand des Bürgermeisters ab.

Bürgermeister Peter Stauber hat kürzlich in einer Lokalzeitung anklingen lassen, dass er bei der nächsten Gemeinderatswahl nicht mehr antreten wird. Wie sieht es mit Ihren Ambitionen hinsichtlich 2021 aus — hätten Sie Lust Bürgermeisterkandidatin der SPÖ in St. Andrä zu werden?
Dieses Interview, das mit dem Bürgermeister geführt worden ist, fiel in eine Phase, in der er an großen Schmerzen gelitten hat. Deshalb hat er gesagt, dass er nicht mit dem Rollstuhl aus dem Rathaus geschoben werden will. Dieses Thema ist, erst dann wenn es soweit ist, dass uns der Bürgermeister seine Zukunftspläne mitteilt, eine Fraktionsgeschichte. Das wird dann in der Fraktion besprochen, dem möchte ich überhaupt nicht vorgreifen.

Die Gemeinderäte quer durch das Lavanttal werden nach wie vor von Männern dominiert. Muss man sich als Frau in der Lokalpolitik doppelt beweisen?
Ich glaube schon, dass das in der Hinsicht so stimmt, aber wir haben so viele fähige Frauen, die sich jetzt in Positionen bringen, siehe Wolfsberg, Frantschach-St. Gertraud oder St. Paul. Es ist jetzt einfach der Zeitpunkt da, dass die Bevölkerung offener wird für Frauen in der Politik. Die Menschen sehen, dass wenn Frauen und Männer zusammen regieren, die ganze Gesellschaft abgebildet ist und deren Probleme besser gehört und umgesetzt werden können.

Haben Sie den Gang in die Politik jemals bereut?
Nein. Ich habe die Politik von Anfang an, als mich Peter Stauber 2009 gefragt hat, mit viel Idealismus betrieben. Ich sehe Politik auch als Beruf für den man eine Ausbildung braucht. Deshalb habe ich sämtliche Kurse, die dafür angeboten worden sind, parteiintern wie überparteilich wahrgenommen. Darunter waren z. B. der Politikerinnenlehrgang des Landes, die SPÖ-Nachwuchsakademie über das Renner-Institut, usw. Ich sage einfach, dass man ein gutes Handwerkszeug braucht, um seinen Job in der Politik gut machen zu können. Deshalb bin ich auch froh, dass ich das früher als Stadträtin und jetzt als Vizebürgermeisterin umsetzen kann.

Zur Person:

Name: Maria Knauder
Geburtstag: 4. Jänner 1971
Wohnort: Gemmersdorf
Familienstand: verheiratet seit 1994, zwei Töchter (17 und 19 Jahre alt)
Beruf: Diplomierte Intensivkrankenschwester; seit 2012 SPÖ-Bezirksgeschäftsführerin für die Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt
Politischer Werdegang: ab 2009 Ersatz-Gemeinderätin in St. Andrä, ab 2015 Stadträtin und seit 2018 Vizebürgermeisterin für Gesundheit, Finanzen und Soziales. Fungiert aufgrund des Krankenstandes von Bürgermeister Peter Stauber (SPÖ) als amtsführende Bürgermeisterin.
Hobbys: Tennis, Lesen und Motorradfahren

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*Die Frauen holen (zu) langsam auf (3. September 2018)

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