St. Andrä: Technische Akademie setzt auf Ausbildung 4.0

Die intelligente Lernfabrik im Kleinformat, die es in der Technischen Akademie St. Andrä gibt, ist eine der ersten ihrer Art in ganz Österreich. Das Unternehmen setzt damit auf die Ausbildung 4.0 | Foto: WOCHE
  • Die intelligente Lernfabrik im Kleinformat, die es in der Technischen Akademie St. Andrä gibt, ist eine der ersten ihrer Art in ganz Österreich. Das Unternehmen setzt damit auf die Ausbildung 4.0
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ST. ANDRÄ. Die Technische Akademie St. Andrä baut ihr Aus- und Weiterbildungsangebot aus. Das neue Angebot soll noch weiter in Richtung Ausbildung 4.0 gehen. 

Die moderne Industrie

Früher reichte eine Ausbildung für ein ganzes Leben. Doch die Fabrik der Zukunft verändert viele Industriebetriebe, weshalb sich die Facharbeiter ständig weiterbilden müssen. Auf den Zug der Industrie 4.0 springt jetzt auch die Technische Akademie St. Andrä auf. Die Ausbildung und Qualifizierung der rund 80 Lehrlinge wird an die neuen Anforderungen der Digitalisierung angepasst. Die Frage, wie in der Fabrik der Zukunft gearbeitet wird, stellt sich in der Akademie nicht mehr theoretisch, sondern auch praktisch.

Mit Maschinen arbeiten

Das Basismodell einer intelligenten Fabrik im Kleinformat der Firma Festo ist eine der ersten Lernfabriken dieser Art in Österreich. "Mit der Lernfabrik wird das Zusammenspiel klassischer industrieller Prozesse durch die der digitalen Welt ergänzt", erzählt Geschäftsführer Manfred Stippich. In der industriellen Produktion komme es heutzutage nicht nur mehr auf das Zusammenspiel von Menschen an: "Die tägliche Arbeit wird um die Zusammenarbeit vernetzter Maschinen und die Nutzung von großen Datenmengen ergänzt."

Reale und virtuelle Welten

Das Lernmodell vereint die reale Welt der Produktion mit der virtuellen der Informations- und Kommunikationstechnologie. "Es umfasst vernetzte Abläufe von der Kundenbestellung, über Logistik, Produktion bis hin zur Qualitätskontrolle und dem Versand." Diese Abläufe werden in Verbindung mit virtuellen Assistenzsystemen, wie einem Tablet oder einer Datenbrille bedient. "Das Modell ist mit den Anlagen der Akadamie verbunden und so können die Lehrlinge unterschiedliche Szenarien und Problemlösungen durchspielen", so der Geschäftsführer. Auch die Lehrlinge zeigen sich begeistert von dem neuen Angebot. "Es ist natürlich super, wenn man in der Ausbildung schon echte Beispiele und Abläufe üben kann. Das bringt uns ganz sicher einen Vorsprung", erzählen die Infineon-Lehrlinge Marie-Theres Staudacher und Maximilian Höhenberger. Die Technische Akademie in St. Andrä bildet Lehrlinge für viele gewerbliche und industrielle Betriebe in Kärnten aus: "Ein wichtiger Partner ist dabei auch das AMS, wo Jugendliche über Bag 30 ausgebildet werden."

Erweiterung in Planung

Beim aktuellen Modell der intelligenten Fabrik der Technischen Akademie handelt es sich um eine erste Ausbaustufe des Projektes. "Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 100.000 Euro. Das Land Kärnten hat die Anschaffung mit 20.000 Euro gefördert", so Manfred Stippich. Die Firma Infineon Austria unterstützt das zukunftsweisende Projekt mit Weiterbildungskursen für die Ausbilder der Technischen Akademie. Eine Erweiterung des Lernmodelles ist bereits in Planung.

ZUR SACHE:
Im Jahr 2007
wurde die Technische Akademie in St. Andrä gegründet und feiert heuer ihr 10-Jahres-Jubiläum.
Mittlerweile arbeiten 14 Mitarbeiter an der Ausbildung der 80 Lehrlinge des Betriebes.
2009 wurde die Akademie ausgebaut und die Ausbildungsfläche um 670 Quadratmeter vergrößert.
2010 erfolgte der Zubau der Blechbearbeitungshalle mit einer 180 Tonnen Abkantpresse und Schlagschere und einer Roboterausbildung mit Mitsubishi Roboter.
2013 wurde eine weitere Halle mit Plasmaschneideanlage, Kunstwerkstätte, Speiseraum, Büros und Sanitäranlagen gebaut
2015 wurde die Halle um 160 Quadratmeter vergrößert. Jetzt hat sie eine Fläche von zirka 500 Quadratmetern
Dieses Jahr wurde von der Technischen Akademie eine Übungsanlage für die Industrie 4.0 angeschafft

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