Lavanttal: Firmenchefs im Klassenzimmer
Die Kooperation "Schule trifft Handwerk" wird in St. Andrä ausgeweitet.
petra.moerth@woche.at
ST. ANDRÄ. Jeden dritten Mittwoch im Monat steht bei den Schülern der Privaten Neuen Mittelschule (PNMS) Maria Loretto der Gewerbetag am Stundenplan. Unter dem Motto "Schule trifft Handwerk" in Kooperation mit dem Verein Lavanttaler Wirtschaft (VLW) stellt an diesen Gewerbetagen ein Lavanttaler Unternehmer seinen Beruf in der Klasse vor.
Dritter Jahrgang
"Das Projekt entwickelt sich schlicht hervorragend und das Interesse der Schüler ist ganz groß. Die Gewerbetage sind das Highlight des Schuljahres", zieht die Direktorin Waltraud Müller-Domnig nach zwei Jahren Bilanz. Im nächsten Schuljahr wird die Kooperation ausgeweitet. "Wir haben mit dem Schuljahr 2015/16 mit der ersten Klasse begonnen. Heuer sind schon die erste und zweite Klasse dabei. Nächstes Jahr kommt eine dritte Klasse dazu", skizziert die Leiterin der PNMS Maria Loretto den Fahrplan.
Edwin Storfer
Weitere Betriebe dabei
Im Herbst fällt dann auch die Liste der Partnerbetriebe länger aus. Zu den bestehenden Unternehmen Rosen Prinz, Asco Anlagenbau, Graf's Gastronomy, Knusperstube, Baumeister Johann Müller, Oswald Gebäudetechnik und Anlagenbau, Pms Elektro- und Automationstechnik, Raumgestaltung Klaus Tiefenbacher, Lavanttaler Tischlergemeinschaft und Technische Akademie (TAK) kommen die neuen Betriebe JM Offner Handel und Club Vital Fitnessstudio dazu. "Wir sind auch noch auf der Suche nach einem Mechaniker", verrät Müller-Domnig. Die Kooperation "Schule trifft Handwerk" – jeder Monat widmet sich neben dem Gewerbetag fächerübergreifend um einen Handwerksberuf – hat sich der Früherkennung von Fähigkeiten verschrieben.
Lehre (mit Matura)
"Damit wollen wir Alternativen zu höheren und berufsbildenden Schulen aufzeigen. Wir bieten in unseren Betrieben nach wie vor die klassische Lehre an", so Edwin Storfer, der Vorsitzende des VLW, der auch selbst an Gewerbetagen im Teamteaching in der PNMS Maria Loretto unterrichtet und weiters betont: "Wir dürfen unser Alleinstellungsmerkmal, gut qualifizierte Facharbeiter und die duale Ausbildung, in Österreich nicht verlieren."
Namhafte Unterstützung
Von der österreichweit relativ einmaligen Berufsorientierung zeigen sich auch Bezirksschulinspektorin Isabella Karner-Knes und Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Gerhard Oswald von Anfang an schwer begeistert.
- Stärkung der Region als Wirtschaftsfaktor
- Sicherung des dualen Ausbildungssystems, auch Lehre mit Matura
- Erweiterung beruflicher Perspektiven für die Schüler
- Fähigkeiten und Talente der Schüler frühzeitig erkennen und fördern
- Bereitstellen gut ausgebildeter, motivierter und informierter Schulabgänger für die regionale und nationale Arbeitswelt
- Frühzeitige Förderung eines qualitativen Ausbildungssystems
- Erleben praktischer Erfahrungen durch die Schüler als Basis für die Berufswahl
- Verstärktes Informieren der Schüler über Berufsoptionen in der Region
- Darstellung der Betriebsstätten, Arbeitsweisen und Produkte der mitwirkenden Unternehmen
- Festigen des Kontakts und der Zusammenarbeit unserer Schule mit den Kooperationsbetrieben und mit der Wirtschaft im Allgemeinen
- Einführung eines "Ausbildungspasses" als Begleitdokumentation für die Schüler als Sicherung der Nachhaltigkeit der Ausbildung
- Stärkung der Region als Wirtschaftscluster
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