Erweiterung
Bärenwald Arbesbach baut zwei neue Gehege
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten wird den Bärenwald Arbesbach weiter ausbauen. Es handelt sich um ein nördlich angrenzendes Waldstück von circa 10.000 Quadratmetern. Geplant sind dort zwei weitere Bärengehege, sowie zugehörige Teiche und Höhlen.
ARBESBACH. Die von der Marktgemeinde beantragte Änderung des Flächenwidmungsplanes wurde bereits bewilligt. Derzeit leben die vier Bären Brumca, Tom, Miri und Erich in vier Gehegen auf 1,6 Hektar. Ein weiterer Hektar angrenzendes Land wurde bereits vom Gastronomen Michael Kolm erworben, der es an Vier Pfoten verpachtet. Kolm ist Besitzer des gesamten Grundstücks und Betreiber des benachbarten „Bärenhof Kolm“.
Beliebtes Ausflugsziel
„Der Bärenwald hat sich trotz der entlegenen Lage sowohl als Tierschutz-Bildungszentrum als auch als Ausflugsziel sehr gut etabliert. In den vergangenen Jahren konnten wir rund 40.000 Gäste pro Saison begrüßen. Mit dem Ausbau können wir einerseits den Tourismusstandort stärken. Andererseits gibt es leider außerhalb Österreichs nach wie vor Bären, die unter entsetzlichen Bedingungen leben. Ihnen möchten wir in Zukunft ein schönes, möglichst artgemäßes Leben bieten“, sagt Sigrid Zederbauer, Betriebsleiterin in Arbesbach.
Bildungsauftrag erfüllen
Abgesehen von der Erweiterung für potenzielle Schützlinge wird VierPfoten auch den Besucherweg verlängern. „Wir wollen mit interaktiven Stationen das Thema Tierschutz erlebbarer machen“, erzählt Zederbauer. „Denn abgesehen von unserer Mission, uns um Bären aus schlechten Haltungsbedingungen zu kümmern, haben wir auch einen klaren Bildungsauftrag. Es ist unser Anliegen, ein besseres Miteinander von Mensch und Tier zu fördern.“
Mehr Platz für Bären-Notfälle
In Österreich hat die Tierschutzorganisation und der Bärenwald ihre beiden Ziele erreicht: Alle Bären aus schlechter Haltung, wie etwa Zirkusbären, konnten gerettet und übernommen werden, die Privathaltung von Bären ist seit 2018 endlich gesetzlich verboten.
Aber bereits im grenznahen Umfeld gibt es nach wie vor etliche Fälle von katastrophalen Bärenhaltungen. In den österreichischen Nachbarländern Slowakei, Slowenien und Tschechische Republik gibt es noch einige Bären, die nicht artgemäß gehalten werden, z.B. als Zirkusbären, Restaurant-Attraktion oder in Schlossgräben. Aber auch in Südosteuropa leben noch zahlreiche Bären in schlechter Haltung.
„Wir wären bereit, in den neuen Gehegen verstärkt solche „Bären-Notfälle“ unterzubringen. Darüber hinaus wollen wir uns auch für gesetzliche Veränderungen einsetzen - mit dem Ziel, letztendlich alle Bären vor einem qualvollen Leben zu bewahren“, sagt Sigrid Zederbauer.
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