Chance auf Klimastabilisierung lebt
OTTENSCHLAG. „Wir können unser Klima noch stabilisieren, wenn wir in den nächsten 10 Jahren aktiv und konsequent handeln“, so die Kernaussage der Klimaforscherin Em.O.Univ.Prof. Dr.phil. Helga Kromp-Kolb bei der Klima- und Waldveranstaltung am 16. November im Gemeindezentrum Nöhagen.
Nach den Grußworten durch NR Angela Fichtinger ging Frau Kromp-Kolb auf die derzeitigen klimatischen Veränderungen und deren Auswirkungen ein. Je nach Szenarium wird mit einem Temperaturanstieg von 2 bis 5 C° bis zum Jahr 2100 gerechnet. Diese Erwärmung bedingt einen Anstieg des Meeresspiegels, intensivere und häufigere Starkregenereignisse, Stürme, und natürlich werden auch Dürreperioden weiter zunehmen. Ursache dieses Temperaturanstiegs ist die zunehmende Luftverschmutzung (THG-Konzentrationen). Dadurch können die von der Erde reflektierten Sonnenstrahlen nicht mehr aus der Atmosphäre entweichen, was zu einer stärkeren Erderwärmung führt.
Veränderungen sind nötig
Hauptverursacher der Erderwärmung sind wir Menschen (Industrie, Verkehr, Heizung, …). Wir sind aber auch Betroffene. Diese Entwicklung stellt uns vor große Herausforderungen. Es gilt sich an die Veränderungen anzupassen, was in der Region Waldviertler Kernland durch die Klimawandelanpassungsstrategie bereits begonnen wurde. Nötig ist jedoch auch eine Veränderung unseres Lebensstils. In einem anschaulichen Versuch erkannten die über 300 Teilnehmer, dass die Veränderung von Gewohnheiten ein bewusstes Umdenken erfordert.
Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutierten die Forstexperten DI Dr. Wolfgang Chaloupek, DI Dr. Manfred Lexer (Institutsleiter Wald- und Bodenwissenschaften BOKU Wien), Leiter der Forstabteilung LK NÖ DI Werner Löffler, DI Peter Fischer (Leiter Forstbetrieb Esterhazy), Franz Vieghofer (Holztransportunternehmer) und der Obmann der WWG Krems Franz Stöger über die Zukunft der Wälder. Dabei wurde deutlich, dass die Wälder der Zukunft anders aussehen werden. So wird die Fichte nur mehr in höheren Lagen wachsen. In unseren Gebieten werden sich eher Laubbäume wie Ahorn, aber auch die Douglasie oder Kiefern etablieren.
Hoffen auf einen feuchten Winter
Intensiv wurden auch die Schaffung von Nasslagern sowie die heurigen Käferkalamitäten besprochen. Fakt ist, dass derart große Schadholzmengen, die sehr rasch aus dem Wald abtransportiert werden müssen, weder vom Markt (Sägeindustrie) noch von den Transportunternehmen problemlos bewältigt werden können. Auch gibt es kaum kurzfristige Maßnahmen um eine weitere Verbreitung des Borkenkäfers zu verhindern. So bleibt vielen Waldbesitzern nur auf einen schneereichen Winter und ein feuchtes Jahr 2019 zu hoffen.
Durch die Veranstaltung führten Doris Maurer und Gerhard Blabensteiner. Organisiert wurde die Veranstaltung von der KLAR! Region Waldviertler Kernland in Kooperation mit dem Verein zur Förderung des Waldes.
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