Schlägerungen im Zwettltal
Grüne rufen Umweltanwaltschaft an

- Foto: Die Grünen Zwettl
- hochgeladen von Bernhard Schabauer
ZWETTL. Aufgrund der flächenhaften Rodungen im Zwettltal haben die Grünen Zwettl einen Bericht an die NÖ Umweltanwaltschaft geschickt (dieser liegt den Bezirksblättern vor). Das Zwettltal ist eines der wichtigsten Naherholungsgebiete der Stadt Zwettl und als Natura 2000 Gebiet ausgewiesen. "In unserem Bericht wird die NÖ Umweltanwaltschaft aufgefordert zu überprüfen, ob die notwendigen behördlichen Bewilligungen erteilt wurden und eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wurde. Sollten diese Unterlagen nicht vorliegen, sind die entsprechenden Verfahren einzuleiten", so die Obfrau der Grünen Zwettl und Landtagsabgeordnete Silvia Moser.
Artenreicher Hangwald
"Zahlreiche Spaziergänger mussten in den letzten Tagen bei einem Spaziergang feststellen, dass der alte Laubmischwald radikalst abgeholzt wurde", heißt es in dem Brief an die Umweltanwaltschaft, und weiter: "Es handelte sich um einen artenreichen Hangwald mit einem erheblichen Altbestand von Eichen, Ahorn, Buchen, nah der Stadt und Rückzugsort für viele Tiere, wie etwa Waldkauz-Ästlinge, Eisvogel oder Schwarzstorch."
"Nicht vertretbar"
"Es handelt es sich um einen Teilbereich des Natura 2000 – Schutzgebietes (Waldviertler Teich- Heide- und Moorlandschaft) und es ist uns kaum vorstellbar, dass es für diese Rodungen eine dafür notwendige Naturverträglichkeitsprüfung gegeben hat (siehe VwGH-Urteil vom Dezember 2019)", ist in dem Schreiben wortwörtlich zu lesen. "Nach einem Lokalaugenschein wurde viel mehr gerodet, als bei großzügiger Auslegung des Begriffes Wegsicherungsmaßnahmen irgendwie vertretbar wäre", lautet die herbe Kritik der Grünen abschließend.
Eigentümer wehrt sich
Der Eigentümer, die Zwettler Bürgerstiftung, hatte die Schlägerungen im Vorfeld so erklärt: "Bäume unterliegen einem natürlichen Alterungsprozess und werden zudem auch noch von Naturereignissen, wie Sturm, Käfer- oder Pilzbefall, oftmals für den Laien schwer erkennbar, beschädigt oder in ihrer Stabilität beeinträchtigt. Die Schlägerungen beziehen sich vorwiegend auf überalterte Eichen und Ahornbäume, die in Folge der vergangenen trockenen Jahre sehr gelitten haben und die Kronen großteils schon stark zerfallen und dadurch ein hohes Verkehrssicherheitsrisiko besteht", erläutert Franz Oels.
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