Leserpost zu "Palmöl"

Am 27.9.2018 wurde in Zwettl von den "Grünen Zwettl" und der "Grünen Bildungswerkstatt NÖ" der Film „The green lie“ von Werner Boote gezeigt, anschließend gab es eine Diskussion mit dem anwesenden Autor.
Eines der Themen war die vielseitige Verwendung von Palmöl in zahlreichen Produkten des täglichen Lebens. Palmöl wird auf riesigen Flächen von zuvor brandgerodetem Regenwald angebaut und verursacht dadurch gewaltige Umweltprobleme.
Ich wollte Mohnzelten kaufen, und angeregt durch den Film drehte ich das erste Produkt um, um die Inhaltsangabe zu lesen. Unangenehm berührt las ich u.a. „Palmöl“.
Das motivierte mich zu einer Mohnzelten – Palmöl – Recherche in Zwettl, bei verschiedenen Supermärkten, Bäckereien und beim Bioladen "Hollerbusch".
Auf den in Plastik verpackten Mohnzelten klebten jeweils Zettel mit detaillierten Inhaltsangaben, je nach Hersteller wurden Palmöl, Palmfett als Bestandteil der verwendeten Margarine, pflanzliches Fett und andere Öle bzw. Fette angeführt. Die von Bäckern selbst gebackenen unverpackten Mohnzelten enthielten nach Aussagen der jeweiligen Verkäufer*innen Butter anstelle von Palmfett. In zwei Betrieben erfuhr ich, dass Palmöl in der verwendeten Margarine enthalten ist und dass trotz problembewußter Suche noch keine Alternative dazu gefunden wurde. Je nach Teigzubereitung sei Butter nicht geeignet, den zur Zeit typischen Geschmack des jeweiligen Produktes zu garantieren.
Ich besuchte 8 verschiedene Geschäfte in Zwettl, drei davon versicherten mir, dass in ihren Mohnzelten kein Palmöl verarbeitet wird, zwei verwenden Margarine mit Palmöl-Anteil, die übrigen verkaufen Mohnzelten, die mit Verwendung von Palmöl produziert wurden.
Die Kaufentscheidung wurde mir dadurch sehr erleichtert.
Der Preis beträgt bei Verwendung von Palmöl mindestens 1.49 €/Stück, liegt in den besuchten Bäckereien bei 2,00 € und bei der biologischen Variante bei 2,89 €/Stück.
Es lohnt sich, die Inhaltsangaben der Nahrungsmittel zu lesen und sich dazu Gedanken zu machen.
Mag. Sylvia Körbler