Schwer vereinbar: Job und Kind

- Liebevolle Betreuung für Kleinstkinder im Bezirk. Der Bedarf an Betreuungsplätzen wird immer wichtiger.
- Foto: Waldviertler Kernland
- hochgeladen von Patricia Luger
Wie kompatibel sind Beruf und Familie in Zwettl? Manche sind Vorreiter, andere haben Nachholbedarf.
ZWETTL. Die Studie der Arbeiterkammer (AK) Niederösterreich zur Kinderbetreuung in Niederösterreich hat die landesweite Situation und die einzelnen Bezirke unter die Lupe genommen. 23,5 Prozent der unter Dreijährigen besuchen landesweit Betreuungseinrichtungen. Im Bezirk Zwettl liegt der Wert bei 17,2 Prozent.
Mehr Betreuungsplätze
"Das Fehlen von arbeitsfreundlichen Kinderbetreuungsplätzen im Bezirk verhindert ein höheres Beschäftigungsniveau vor allem bei Frauen. Die AK Niederösterreich spricht sich daher für mehr Kinderbetreuungsplätze aus. Überdies müssen diese besser mit einer Beschäftigung zu vereinbaren sein", so Elke Tüchler von der Kammer für Arbeiter und Angestellte für NÖ in Zwettl.
Angebote nutzen
Gemessen an der optimalen Vereinbarkeit von Familie und Beruf legen die VIF-Kriterien fest: Ein institutionelles Angebot der elementaren Kinderbildung und -betreuung a) durch qualifiziertes Personal, b) mindestens 47 Wochen im Kindergartenjahr, c) mindestens 45 Stunden wöchentlich, d) werktags von Montag bis Freitag, e) an vier Tagen wöchentlich mindestens neuneinhalb Stunden und f) mit Angebot von Mittagessen.
"Bei den insgesamt 1.365 Kinderbetreuungsplätzen im Bezirk Zwettl entsprechen nur 140 diesen Kriterien", so Elke Tüchler. "Im Waldviertler Kernland gibt es neun Tagesbetreuungseinrichtungen, die Kinder von sechs Monaten bis zu zwölf Jahren betreuen", so Doris Maurer vom Waldviertler Kernland.
Nachmittagsbetreuung
Bereits vor vier Jahren haben die Gemeinden erkannt, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter zweieinhalb Jahren immer wichtiger wird.
Aufgrund der kleinen Strukturen ist in vielen Gemeinden eine schulische Nachmittagsbetreuung nicht zustande gekommen.
Es gilt nämlich eine Mindestzahl von zwölf Kindern. Die NÖ-Kinderbetreuung deckt den Betreuungsbedarf, der durch Kindergärten und Schulen nicht gedeckt ist, ab. "Am Nachmittag werden alle Kinder gemeinsam betreut, wodurch die Kleinen von den Großen lernen und auch umgekehrt", so Doris Maurer. "Die Erfahrung zeigt: Gibt es ein entsprechendes Angebot, dann wird es auch von den Eltern genutzt", so Elke Tüchler von der AK.
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