Flussserie Teil 4
Seltene Flussperlmuscheln im Kamp gefunden

Janine und Felicitas nahmen den Kamp unter die Lupe. | Foto: HLUW Yspertal
  • Janine und Felicitas nahmen den Kamp unter die Lupe.
  • Foto: HLUW Yspertal
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BEZIRK. Die stark gefährdenden Flussperlmuscheln wurden von Diplomandinnen der HLUW Yspertal im Waldviertler Kamp gefunden.  

Janine Heinzl und Felicitas Weber, Schülerinnen der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft (HLUW) Yspertal, haben für ihre Diplomarbeit die Artenzusammensetzung im Kamp untersucht. Der Titel ihrer Arbeit lautet „Hydromorphologische und biologische Zustandserhebung – Kamp“. 
Die Schülerinnen haben sich für die Untersuchung des Kamps entschieden, da dieser Fluss ein Gewässer darstellt, das früher sehr stark anthropogen, also von Menschenhand, beeinflusst wurde. In ihrer Arbeit befassen sie sich mit der Frage, welchen Einfluss Querbauten auf die Artzusammensetzung der aquatischen Wirbellosen (Makrozoobenthos) haben können. Außerdem ist auch die Umgebung des Flusses in die Arbeit miteinbezogen worden.

„Es ist erstaunlich, dass wir auch Querbauten gefunden haben, welche keine Funktion mehr aufweisen, sondern lediglich nur Überbleibsel aus der Ersten Republik Österreich darstellen. Solche Querbauten sollten aber entfernt werden, da sie den Fluss und seine Bewohner erheblich stören“,

erklärt Felicitas Weber.

Gefährdete Muschelart

Da sich im Waldviertel eines der letzten Vorkommen der stark gefährdeten Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) befindet, wurde eine Bestandserhebung dieses Lebewesens im Kamp durchgeführt. Der Zugang zu den Entnahmestellen war oftmals schwierig und die Strömung erschwerte die Arbeit. Die beiden Diplomandinnen freuen sich darauf, ihre aufschlussreichen Untersuchungsergebnisse im Laufe des Jahres öffentlich zu machen. Verraten kann man bereits den Fund der seltenen Flussperlmuschel an verschiedensten Stellen des Kamps. Auch wurden in verschiedenen Abschnitten des Flusses unterschiedliche Gewässergütewerte ermittelt.

Lebensraum vieler Tierarten

Neben seiner naturnahen Landschaft ist der Kamp für seine Artenvielfalt bekannt. Die Leitfische im Kamp im Bezirk Zwettl sind die Bachforelle und die Koppe. Typische Begleitart ist die Bachschmerle. Seltener zu finden sind: Ukrainisches Bachneunauge, Gründling, Aalrutte, Elritze, Aitel und Äsche. Auch Kleintiere wie Krebse, Schnecken, Würmer und Egeln tummeln sich im Wasser. In Flussnähe kann man unter anderem Biber, Fischotter, Wasseramsel, Ente, Schwarzstorch, Nattern und Eidechsen beobachten.

Naturnähe & Artenvielfalt

Das Kamptal wurde 1955 unter Landschaftsschutz gestellt. Heute ist es auch als Natura-2000-Gebiet (Europaschutzgebiet) nach der Vogelschutzrichtline und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen. Wegen seiner Naturnähe und Biodiversität wurde der mittlere Kamp von WWF (World Wildlife Fond) und Umweltministerium auch in den Katalog der "Flussheiligtümer" aufgenommen. Die Republik Österreich ist dazu verpflichtet, sich für dessen Schutz und Erhalt einzusetzen.

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