Künstlerische Fassadengestaltung der Brauerei abgeschlossen

Künstler Martin Kitz und Brauerei-Inhaber Karl Schwarz (v.l.). | Foto: Zwettler
  • Künstler Martin Kitz und Brauerei-Inhaber Karl Schwarz (v.l.).
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ZWETTL. Die Privatbrauerei Zwettl aus dem niederösterreichischen Waldviertel ist Vorreiter im Bereich innovativer Braukunst und hat sich mit bierigen Spezialitäten abseits des Mainstreams einen guten Namen gemacht. Nun fokussiert das Unternehmen auf Initiative der Brauerfamilie Karl Schwarz seine Aktivitäten im Bereich Kunst und bringt zusammen, was „zusammen gehört“. Die Privatbrauerei Zwettl ließ Teile der Brauereifassade vom Zwettler Künstler Martin Kitzler gestalten, setzt auf Kunst-sponsoring und führt Gemälde zeitgenössischer Künstler im Betriebs- und Verwaltungsgebäude. Für Mag. Karl Schwarz, Inhaber der Traditionsbrauerei, liegt die Verbindung von Bier und Kunst auf der Hand: „Beides muss Ecken und Kanten haben, beides muss sich vom Mainstream abheben und beides findet seine Fans.“

Fassade als Brückenschlag

Die Fassade als „Brückenschlag zwischen innen und außen“ stellt laut Martin Kitzler den Bezug zu der im Inneren des Gebäudes präsenten zeitgenössischen Kunst aus der Region dar. Die Fassadengestaltung fordert den Betrachter: So erschließt sich der Text auf der Fassade nicht wie eine Zeitungs-Schlagzeile. Als Verbindung zwischen dem historischen Wohnhaus der Eigentümer und dem Verwaltungsgebäude wurde der Spruch „Wir haben jede Menge Karl“ affichiert. Dieses Zitat ist, an die Tradition im Hause Schwarz den Erstgeborenen Karl zu nennen, angelehnt. „Dass das gut zu Bier und zu uns passt, liegt auf der Hand“, schmunzelt Mag. Karl Schwarz über die „Zweideutigkeit“.
Martin Kitzler: „Die künstlerische Gestaltung darf nicht oberflächlich mit Fassadenwerbung verglichen werden – weder formal noch inhaltlich. Sie soll viel mehr den Bezug zu zeitgenössischer Kunst herstellen und die Verbindung zu Kunstwerken im Innenraum sichtbar machen. Kunst muss nicht immer zu ernst genommen werden. Ein Maß an Selbstironie darf bestehen bleiben – ohne dabei an Relevanz und Qualität zu verlieren. Die einzelnen Buchstaben und Wörter sind bewusst so gesetzt und gestaltet, dass sich der gesamte Text nicht wie die Schlagzeile einer Zeitung erschließt. Der betrachtende Mensch ist gefordert mehrmals hinzuschauen und sich mit dem Gesehenen zu beschäftigen. Die Redensart „Wir haben jede Menge Karl“ beinhaltet drei Ebenen: Die Tradition, den männlichen Erstgeborenen Karl zu nennen, einen „Karl“ (Spaß) zu haben und „Eine Menge von etwas haben“ kann sowohl abstrakte als auch manifestierte Inhalte bedeuten. Der Gebäudeteil mit diesem Spruch grenzt unmittelbar an den historischen Gebäudeteil – dem Familienwohnsitz. Hier finden sich diverse überlieferte Sprüche, deren Texte in Frakturschrift verfasst und mit traditionellen Ornamenten versehen sind. Der neugestaltete Bereich folgt einer zeitgenössischen Interpretation und stellt damit eine Brücke zwischen dem alten und dem neuen Gebäude dar.
Der Spruch „Bei uns geht es bergauf - ab hier den Bach runter“ bezieht sich einerseits auf die tektonischen Gegebenheiten, denn genau hier beginnt der „Weiße Berg“ und andererseits auf das Brauereigelände, welches an zwei Gewässer grenzt - den Kamp und den Sierningbach. Inhaltliche Bedeutungen, die je nach Gemütslage des Betrachters positiv für die Unternehmenskultur oder weniger positiv für andere Einflüsse zu werten sind, können nicht allzu ernst genommen werden und liegen ausschließlich in der Interpretation des Beobachters.

Was Bier und Kultur eint: Die Bierkultur!

Der Erfolg der Privatbrauerei basiert auf den Themen Qualität, Vielfalt, Regionalität und Bierkultur." Dass es eine Kunst ist, Bier zu brauen hat sich spätestens seit der breiten Begeisterung für die Craft-Biere herumgesprochen. „Auch Kunst ist für alle da und wir nehmen die Vermittlerrolle ein.“
Karl Schwarz als Eigentümer der Privatbrauerei Zwettl hat nicht nur ein Herz für Biere „mit Ecken und Kanten“ sondern auch für Kunst. „Das spiegelt sich auch in unseren Sponsoring-Aktivitäten wider.“ So unterstützt die Privatbrauerei Zwettl unter anderem als Diamantener Förderer das Musikfestival Grafenegg, die Sommerfestspiele Rosenburg oder das Wald4tler Hoftheater in Pürbach.

Kultur zur Bierkultur: Das Waldviertel als verbindendes Element

Zwettler sieht sich in der Vermittlerrolle: „Ein vermeintlich profanes Produkt wie Bier kann ein gutes Bindeglied und Brückenbauer zu Kunst sein. Wir wollen daher Kunst möglichst vielfältig anlegen“, erklärt Karl Schwarz.
Das, was das Waldviertel für das Bierbrauen so ideal macht, – die Lage, die Ruhe, die Vegetation – das macht die Gegend im nördlichen Niederösterreich auch für Künstler besonders anziehend. Daher verwundert es nicht, dass besonders viele Künstler im Waldviertel aufgewachsen sind oder sich hier niederlassen. Den Werken dieser und anderer Kunstschaffender hat sich Karl Schwarz verschrieben: Im Zwettler Betriebs- und Produktionsgebäude zeugen ausgewählte Werke heimischer Künstler von diesem Bekenntnis. Karl Schwarz begeistert sich seit Jahren für zeitgenössische Kunst und wollte sie „nicht alleine bewundern“, sondern auch den Mitarbeitern der Brauerei und Gästen die Möglichkeit geben, sich daran zu erfreuen. Werke von Franz Graf, Franz Grabmayr, Erich Steininger, Daniel Spoerri u.v.m. sind in der Brauerei ausgestellt.

Kunst am Bierdeckel

Dass Kultur und Bierkultur zusammen gehören, beweist Zwettler seit langem: So legt das Unternehmen seit dem Jahr 1993 von namhaften Künstlern gestaltete, kronenkorkenförmige Bierdeckel in einer Auflage von drei Millionen Stück auf. „Wir bringen Kunst und Bier zusammen und geben Künstlern die Möglichkeit, ihre Ideen einem sehr breiten Publikum vorzustellen“, beschreibt Karl Schwarz diese außergewöhnliche und überaus erfolgreiche Initiative.

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