Transportunternehmer statt Traumschiff-Koch
Günther Maier über seine Anfangszeiten als Unternehmer, Expansion und das Privileg guter Mitarbeiter.
BEZIRKSBLÄTTER: Sie sind seit 1989 selbstständig im Transportgewerbe, wären aber fast nie in diese Branche gekommen. Wie kam es schlussendlich doch dazu?
GÜNTHER MAIER: "Ich bin 1967 geboren und habe nach meiner Hauptschulzeit die Ausbildung zum Koch im Schlossrestaurant Ottenstein erfolgreich absolviert. Danach bin ich nach Wien ins Hotel Marriott gegangen. Von dort aus hätten sich aufgrund der Geschäftszweige von Marriott Jobmöglichkeiten in Sydney, Südafrika oder sogar am Traumschiff ergeben. Doch davor wollte ich noch den Präsenzdienst beim Bundesheer ableisten. Und dort lernte ich meine Frau kennen. Somit war der Auslandsgedanke schnell wieder verflogen."
Also wurden Sie Transportunternehmer statt Traumschiff-Koch?
"So ist es. Ich habe nach dem Bundesheer bei meinem Bruder als Lkw-Fahrer begonnen und bin so erstmals mit dieser Branche in Berührung gekommen. Danach ging alles sehr schnell. Ich machte schnell den Schritt in die eigene Selbstständigkeit und führe heute ein Unternehmen in meinem Heimatort Großgöttfritz."
Sie haben die Firma sukzessive ausgebaut, erweitert und vergrößert. Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie aktuell und wie schaut Ihr tägliches Geschäft genau aus?
"Derzeit sind 50 bis 55 Personen bei mir beschäftigt, etwa 45 Lkws und rund 15 Aufleger unterwegs. Es werden auch aktuell Lkw-Fahrer gesucht (Info-Telefon 02875/7226). Und demnächst wollen wir auch mit Lehrlingsausbildungen beginnen. Die Interessenten für diesen Bereich sollten allerdings bereits 18 Jahre alt sein.
Unser tägliches Geschäft bildet der Umschlag von Waren aller Art ab einer Größe, welche der Paketdienst nicht mehr zustellt."
Welcher Teil der Firma stellt die wichtigste Komponente in dieser Branche für Sie dar?
"Eindeutig die Logistik. Diese ist das Herzstück für das Geschäft. Hinter dieser ganzen Arbeit stehen allerdings sehr gute Mitarbeiter. Die Disponenten, die für die Tour-Einteilungen verantwortlich sind, tragen sehr viel zum guten Gelingen der Firma bei. Aber generell kann ich meinen Mitarbeitern nur ein großes Lob für ihren Einsatz aussprechen."
Mit der Nachfolge von Steiner Transporte aus Gerotten haben Sie vor rund eineinhalb Jahren für Schlagzeilen gesorgt. Was hat sich seit damals verändert?
"Mit diesem Schritt sind wir natürlich noch einmal ordentlich gewachsen. Ich habe die Fahrer und Kunden von der Firma Steiner Transporte übernommen. Nicht zuletzt deshalb ist auch der Radius Waldviertel, Retz, Hollabrunn und in Richtung Tschechien angewachsen. Mit dieser breiten Basis kann man also sehr gut kalkulieren."
Sie haben auch den Standort in Großgöttfritz neu aufgebaut und den modernen Standards der Zeit angepasst. Wie sieht es aktuell mit der Auslastung dort aus?
"Wir sind schon wieder an der Kapazitätsgrenze angekommen. Eine eventuelle Erweiterung muss natürlich sehr gut durchdacht werden."
Es wird also weiter expandiert?
"Derzeit ist zwar nichts spruchreif, aber wenn ein neuer Großkunde gewonnen werden kann, dann würden wir für diesen eventuell einen Zubau in Erwägung ziehen."
Sie sind also jetzt 50 Jahre. Wie wird es mit dem Geschäft in zehn Jahren weitergehen?
"Ich habe einen kompetenten Nachfolger. Mein Sohn wird das Unternehmen eines Tages weiterführen."
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