100 Mann übten für Katastrophenfall

Foto: Günther Huber
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ZWETTL/TULLN. In den frühen Morgenstunden des 11. Novembers machten sich knapp 100 Mann des Katastrophenhilfsdienstes (KHD) auf den Weg nach Tulln. Die Übung für die KHD-Züge aus den Abschnitten Groß Gerungs und Allentsteig am Gelände der NÖ Landesfeuerwehrschule stand unter der Leitung von Bereitschaftskommandant Robert Liebenauer. Gerüstet ist die Einheit für unterschiedlichste Anforderungen, wie beispielsweise Stürme, Eisregen, großflächige Brände oder tagelange Stromausfälle. An diesem Tag wurde aber speziell das Thema „Hochwasserschutz“ in Angriff genommen.

Gut ausgerüstete Truppe

Eine derart umfangreiche Übung erfordert allenfalls umfangreiche Ausrüstung. Neben Mannschaftsbussen und Kommandofahrzeugen waren im Konvoi nach Tulln zwei schwere Lastkraftwagen und ein Tieflader mit Teleskoplader dabei. Es mussten Holzbalken, Stützmaterial, mehrere Kubikmeter Sand und Verpflegung transportiert werden. Eigentlich kein ungewöhnliches Szenario, denn auch im Ernstfall müssen die Gerätschaften und Materialien zum Einsatzort transportiert werden.
Vor Ort gab es eine kurze Lagebesprechung und Leiter Liebenauer erteilte den beiden Zugskommandanten Erich Raffelseder (Groß Gerungs) und Werner Schatzko (Allentsteig) den Befehl, die Übungsteilnehmer in Gruppen zu gliedern und die Stationen abzuarbeiten. Ein Team des Kremser Katastrophenschutzes stand zur Unterstützung bereit.

Hochwasserschutz

Droht ein fließendes Gewässer über die Ufer zu treten, ist meist nur wenig Zeit zu handeln. Schnell können Straßenzüge oder ganze Ortsteile überflutet werden. Der Verkehr kommt zum Erliegen, Wohnhäuser werden geflutet. An dieser Station wurden verschiedene Methoden getestet, wie man in kurzer Zeit einen Hochwasserschutz errichten kann. Mittels Holzpaletten, Folien und einigen Sandsäcken konnten rasch stabile Dämme hergestellt werden, mit denen man kleinere Bäche regulieren oder Gassen in Ortschaften sichern kann. Die Dichtheits- und Belastungsprobe bestanden die behelfsmäßigen Aufbauten natürlich.

Das Katastrophenhaus

Das sogenannte „Katastrophenhaus“ am Gelände der NÖ Landesfeuerwehrschule bietet eine Vielzahl an Trainingsmöglichkeiten. Es kann das abdichten von Fenstern und Lichtschächten praxisnah durchgeführt werden. Im Untergeschoß mussten die Übenden einen Öltank am Aufschwimmen durch eine Überflutung hindern. Ein Pumpensystem flutet die Anlage automatisch und erzeugt dabei ein realitätsnahes Schadensbild.
In einem anderen Raum des Kat-Hauses drohen Deckenteile einzustürzen. Aufgabe der Gruppe war es diese zu stabilisieren. Dabei mussten Holzbalken passend zugeschnitten und fixiert werden.

Verpflegung gesichert

Im Ernstfall mehrere hundert Feuerwehrmänner und -frauen zu versorgen, kann durchaus eine Herausforderung sein. Im Zuge der Übung wurde eine behelfsmäßige Küche und ein Aufenthaltsraum eingerichtet, in dem die Teilnehmer mit Speisen und wärmenden Getränken verköstigt wurden. Während der Pausen wurde angeregt über frühere Einsätze, technische Geräte oder mögliche Erstfälle diskutiert.

Dammbruch Simulation

Die verschiedenen Gefahren eines überlaufenden oder undichten Dammes wurden zuerst anhand von Bildmaterial und Diagrammen analysiert. Im praktischen Teil lernten die Teilnehmer wie man am besten dagegen vorgeht. Präzise aufgeschichtete Sandsäcke sind erfahrungsgemäß ein gutes Mittel das Wasser einzudämmen und die Stabilität einer schadhaften Barriere zu verbessern. Es stellte sich auch heraus, dass manchmal eine Menschenkette in unwegsamen Gelände weitaus effektiver arbeitet als schwere Maschinen.

Erfolgreiche Übung

Am späteren Nachmittag wurde das Übungsgelände gereinigt und die Ausrüstung für den Heimtransport vorbereitet. Das Team der Übungsleiter und Ausbilder beurteilte das Training durchwegs positiv und auch die Teilnehmer sind der Meinung, dass eine Ausbildung in dieser Form regelmäßig stattfinden sollte.

Über den KHD-Zug
Aufgabe des Katastrophenhilfsdienstes ist die Unterstützung der örtlichen Feuerwehren bei großen Schadensereignissen. In der Vergangenheit waren es überwiegend Bedrohungen durch Hochwasser, Stürme oder Eisregen mit großräumigen Stromausfällen, die den Einsatz des KHDs notwendig machten. Zur Hilfeleistung sind die KHD-Züge mit Sondergeräten ausgestattet, die nicht zur Standardausrüstung der Feuerwehren zählt. In jedem Verwaltungsbezirk sind ca. 300 Feuerwehrmitglieder für diese speziellen Einsätze ausgebildet und werden – wenn nötig – auch im benachbarten Ausland eingesetzt.
Mehr Bilder auf: www.afkgrossgerungs.at
Text u. Fotos: Günther Huber

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