Amerikanische Nachkommen von Waldviertler Juden in Neupölla
NEUPÖLLA. Im Zuge der Vorbereitungen der Ausstellung „Jüdische Familien im Waldviertel und ihr Schicksal“ im „Ersten österreichischen Museum für Alltagsgeschichte“ in Neupölla konnte auch zu mehreren ausländischen Nachkommen ehemals im Waldviertel lebender jüdischer Familien Kontakt aufgenommen werden. Das gilt etwa für die Familie Rezek, die seit 1883 das Gut Pfaffenschlag bei Raabs gepachtet hatte. 1932 erwarben Josef und Regina Rezek den Besitz. Sie wurden aber schon 1938 vertrieben und 1942 nach Polen deportiert. Die drei Kinder konnten ins Ausland entkommen, wurden aber über drei Kontinente zerstreut. Nachdem der heute in Lausanne lebende Urenkelsohn Charles Munk mit seiner Familie die Ausstellung in Neupölla, wo auch über das Schicksal seiner Vorfahren berichtet wird, schon im Frühjahr besucht hatte, kamen nun die amerikanischen Verwandten ins Waldviertel. Die in Washington lebende Urenkelin des Ehepaares Rezek, Karen Green besuchte mit ihrem Ehemann Bob Yetvin und ihrem Sohn Will die Ausstellung in Neupölla, wo sie von Museumsleiter Dr. Friedrich Polleroß geführt wurden.
Die Sonderausstellung ist noch bis 30. September jeden Sonn- und Feiertag von 14:00–17:00 Uhr geöffnet. Gruppen sind auch außerhalb dieser Zeiten herzlich willkommen: Anmeldung, Marktgemeinde Pölla 02988-6220. Weitere Informationen: http://www.poella.at/Museum
Die von Friedrich Kadernoschka verfasste Geschichte der Familie Rezek ist im Begleitbuch der Ausstellung nachzulesen.
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