"Beruf Landtierarzt wird aussterben"

Christian Rosenmayr mit Maria Haumer bei einer Behandlung. | Foto: privat
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  • Christian Rosenmayr mit Maria Haumer bei einer Behandlung.
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  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

BEZIRK ZWETTL (bs). Wir leiden mit, wenn Kater Charly humpelnd nach Hause kommt oder Rex sich beim Spielen an den Lefzen verletzt. Im vierten Teil der Serie "Mein bester Freund" haben die Bezirksblätter Zwettl mit Tierarzt Christian Rosenmayr aus Zwettl über seine tägliche Arbeit, aber auch außergewöhnliche Fälle gesprochen.
Er ist seit 1985 Landtierarzt. Damals arbeitete er noch gemeinsam mit seinem Vater Edgar. Die Praxis übernahm er schließlich 1992. Edgar Rosenmayr lässt es sich aber auch im stolzen Alter von fast 90 Jahren nicht nehmen, manchmal freiwillig mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Ein Tag eines Tierarztes

Der Tag von Christian Rosenmayr beginnt früh mit Visiten und Nachkontrollen in den Ställen rund um Zwettl. Die eingehenden Anrufe von Landwirten am Morgen werden im Laufe des Vormittages je nach Dringlichkeit abgearbeitet. Am Nachmittag steht ab 13 Uhr die Ordination zumindest bis 14:30 Uhr offen. "Meist dauert es um einiges länger", gesteht Christian Rosenmayr. Zwei Mal in der Woche ist zusätzlich auch abends Ordinationszeit. Ansonsten steht der Abend wieder im Zeichen von Stallgängen bei den Bauern. Doch auch in den Nachtstunden kann es zu Einsätzen kommen, da der Tierarzt eine 24-Stunden-Bereitschaft eingerichtet hat. Somit halten sich die Einsätze auf den Tag verteilt zwischen Ordination und Terminen vor Ort in etwa die Waage.
Mit Maria Haumer und Ehefrau Heidi stehen ihm eine Tierarzthelferin und eine Bürohilfe zur Seite.

Klassisch bis chaotisch

"Der typische Landtierarzt deckt alle Facetten der Erkrankungsbehandlungen ab", so Rosenmayr. Für den Laien kann man das in etwa mit einem Allgemeinmediziner beim Menschen vergleichen. Bei Rosenmayr kommt jedoch hinzu, dass auch viele Operationen direkt in der Ordination durchgeführt werden. Top-Ausstattung gehört für den erfahrenen Tierarzt deshalb einfach dazu. Dennoch wird es den typischen Landtiertarzt laut Rosenmayr nicht mehr lange geben: "Es finden in vielen Bereichen Spezialisierungen statt, sodass dieser Beruf aussterben wird." Ihm ist in seiner langjährigen Laufbahn als Tierarzt schon so einiges untergekommen. Von den klassischen Haustieren bis hin zu Leguanen, Greifvögeln oder Ratten.

Christian Rosenmayr mit Maria Haumer bei einer Behandlung. | Foto: privat
Der Tierarzt ist auch viel in den Ställen unterwegs. | Foto: privat

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