Dem Zwettler Frühling auf der Spur
Leise still und heimlich hat der Frühling seine ersten Boten in den Bezirk Zwettl entsandt.
BEZIRK ZWETTL. Noch ist alles grau in grau, gatschig oder teilweise gefroren. Doch die ersten „frühlingsfühligen“ Hobbygärtner juckt bereits der grüne Daumen, Spaziergänger freuen sich über die ersten zarten Blüten. Wir haben uns in Gärten, auf Wiesen und in Wäldern nach den ersten Schneeglöckchen, Primeln und Krokussen umgesehen – und wurden fündig.
Nach den langen Wintermonaten ist die Sehnsucht nach leuchtenden Farbtupfern im Garten besonders ausgeprägt. Tulpen, Narzissen & Co zählen zu den bunten Vertretern im Frühlingsgarten.
"Damit man sich möglichst lange an diesen zarten Schönheiten erfreuen kann, sollten einige Pflegetipps beachtet werden", so Elisabeth Koppensteiner von Natur im Garten in Zwettl. Verwelkte Blüten werden entfernt, denn die sonst einsetzende Samenbildung schwächt die Pflanze. Das Laub der Zwiebelpflanzen darf jedoch auf keinen Fall abgeschnitten werden, sonst gehen der Pflanze wichtige Reservestoffe, die während des Welkevorganges in die Zwiebel wandern, verloren. Während der Wachstumszeit der Zwiebel ist eine Düngegabe, z.B. mit Kompost, Komposttee oder anderen organischen Düngern sehr zu empfehlen.
Gemüseaussaat
Ende Februar kann das Aussäen der ersten Gemüsesamen beginnen.
Paradeiser, Chili, Gurken und Co. auf der Fensterbank vorziehen und erst Mitte Mai in den Garten setzen. Durch diese Vorkultur können auch andere Pflanzen früher geerntet werden. Erst als große widerstandsfähige Pflanze ins Freie gesetzt, sind sie so Schädlingen (vor allem Schnecken) entwachsen. Hierzu zählen: Salat, Bohnen, Kürbis, Zucchini, Kohlrabi. Direkt in die Gartenbeete werden ab März/April Erbsen, Lauch, Karotten, Vogerlsalat, Spinat und viele mehr gesät.
Mischkultur
Mischkultur ist das sinnvolle Miteinander von Pflanzen. Es werden damit Erträge gesteigert, Schädlinge abgewehrt und Aromen verbessert. Wie bei den Menschen vertragen sich manche Pflanzennachbarn sehr gut und andere überhaupt nicht. Mischkulturtabellen in Gartenbüchern, Mischkulturscheiben zeigen gute Nachbarschaften oder einfach beim “Natur im Garten“ Telefon +43 (0)2742/74333 nachfragen.
Ökologische Rasenpflege mit organischen Düngung, Stärkung der Gräser durch Algen, Kompost- und Komposttee setzt sich erfolgreich durch. Mehr dazu erfahren sie bei GARTENleben 02822/200 50 50.
Nutzgartenpflege
Starkwachsende Apfel- und Birnbäume kurz vor dem Austrieb schneiden, da so die Wuchskraft etwas gehemmt wird.
Knoblauch jetzt noch pflanzen, denn er ist ein bewährter Mischkulturpartner für Erdbeeren, Rosen und Karotten. Dort verstärkt er den Geschmack und hilft dabei Schädlinge und Krankheiten fernzuhalten.
Falls im letzten Jahr Braunfäule bei Paradeiser aufgetreten ist, verwendete Stäbe mit 70%-igen Alkohol oder heißem Wasser gründlich reinigen.
Der erste Salat des Jahres kommt oft von der Wiese: Giersch, Bärlauch, Gänseblümchen & Co. bereiten einen gesunden Start in den Frühling.
Die Samen von Ringelblumen am Rand von den Gemüsebeeten streuen, denn sie sind für jedes Gemüse gute Nachbarn und fördern Pflanzen- und Bodengesundheit.
Brombeeren und sommertragende Himbeeren: Alle abgetragenen Fruchtruten werden bodennah abgeschnitten. Bei Herbsthimbeeren werden alle Ruten entfernt.
Organische Düngung und Heilung mit Kompost
Ein wahres Multitalent ist Kompost, denn alle wichtigen Pflanzennährstoffe sind in ausreichender Menge vorhanden und Pflanzen werden besonders ausgewogen versorgt. Im Frühjahr werden 2-6 l /m² Kompost oberflächlich in den Boden eingearbeitet.
Kompost düngt und reichert den Boden zusätzlich mit einer Unzahl an Mikroorganismen an. Ein reiches Bodenleben bereitet nicht nur einen guten und krümeligen Boden, sondern hat durch die Verdrängung von Krankheitskeimen eine direkte positive Wirkung auf die Pflanzengesundheit. Da sich Mikroorganismen eine kurze Zeit in Wasser explosionsartig vermehren hat ein Kompost-Kaltwasserauszug (Komposttee) bis zu 10 Milliarden Mikroorganismen in einem Liter Gießwasser. Es kommt dabei sehr auf das Ausgangsmaterial an. Fertige Kompostteemischungen im Handel enthalten meist zusätzliche Nährstoffe und die Wirkung ist geprüft und standartisiert.
Schnecken
Im Frühjahr gleich nach jungen Schnecken oder evtl. noch vorhandenen Schneckeneiern Ausschau halten. Die Eier sind weiß, haben einen Durchmesser von 3 mm und sind meist haufenweise in Erdritzen, unter Steinen und Brettern zu finden, diese zerdrücken oder einem späten Frost aussetzen indem sie durch Bodenbearbeitung an die Oberfläche gebracht werden.
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